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Weißer Hautkrebs - alles andere als harmlos

Weißer Hautkrebs – alles andere als harmlos
Der so genannte weiße Hautkrebs fungiert als Überbegriff für verschiedene, behandlungspflichtige Erkrankungen der Haut und gilt vor allem bei hellhäutigen Menschen als häufigster Hauttumor. Dr. Kaan Harmankaya, Dermatologe und Venerologe, erläutert im 55PLUS-Interview die wichtigsten Fakten zu dieser Problematik.Sonja Streit: Was versteht man rein medizinisch unter dem Begriff „Weißer Hautkrebs“?

Welche Hautkrebsformen fallen in diesen Bereich?
Das Basaliom zum Beispiel, das sehr häufig auftritt. Es ist meist knotig, manchmal verhärtet und bildet sich an besonders exponierten Stellen wie Gesicht, Kopf oder Nacken. Die aktinische Keratose wiederum äußert sich mittels rötlicher fester Schuppen und kann sich im Laufe der Zeit zu einem Plattenepithel-Karzinom entwickeln.
Sie erwähnten gerade, dass weißer Hautkrebs sich zu einer bösartigen Krebsform entwickeln kann. Welche Folgen kann es haben, wenn man beispielsweise ein Basaliom ignoriert?
Wird ein Basaliom nicht rechtzeitig entfernt, zerstört es im Laufe der Monate oder Jahre lokal Hautgewebe. Das ist irreparabel und besonders problematisch, wenn die Tumoren am Auge, der Nase oder am Ohr auftreten. Derartige Schäden machen unnötig komplizierte Operationen nötig, die man sich ersparen kann, wenn man rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt und generell von Kindheit an ungeschützte Sonnenbelastung meidet.
Wer ist besonders gefährdet?

Schützt Sonnenschutz prinzipiell vor weißem Hautkrebs?
Wer sich schon als Kind immer gut geschützt hat und das bis ins hohe Alter tut, ist weniger gefährdet. Allerdings spielt die Hautfarbe diesbezüglich auch eine Rolle. Hellhäutige Menschen tragen das Risiko buchstäblich am Leib. Hat man sich als Kind viel im Freien aufgehalten, nimmt man die hohe Sonnenbelastung bis ins Alter mit. Golfer oder Segler gelten zum Beispiel als Risikogruppe.
Wie kann man weißen Hautkrebs behandeln?
Durch die sehr diffizilen und feinen Unterscheidungsarten des weißen Hautkrebses ist die richtige Diagnose zunächst einmal sehr wichtig. Ein geschultes Auge sowie die Untersuchung mit Hilfe eines Dermatoskopes, mit dem man die Haut „durchleuchten“ kann, sind dazu unabdingbar. Bei unklaren Fällen ist eine Gewebebiopsie angezeigt. Dünne, nicht so stark verhornte Hautkrebsformen können mit Cremes oder Gels behandelt werden, die eine Immunreaktion auslösen und damit den Tumor zerstören. Des Weiteren bietet sich die photodynamische Therapie (PDT) an, bei der Substanzen auf das betroffene Areal aufgetragen werden, die Tumorzellen lichtsensibel machen. Das Licht trifft auf die behandelte Stelle, die es in einer bestimmten Wellenlänge aufnimmt, was eine Entzündungsreaktion zur Folge hat. Damit wird das Tumorgewebe zerstört. So können große Areale im Spital behandelt werden.
Wann ist eine chirurgische Behandlung angezeigt?

Was gilt als Alarmzeichen bzw. wann sollte man zum Arzt gehen?
Primär ist die von weißem Hautkrebs betroffene Haut aufgeraut, hat Hornauflagerungen, ist manchmal krustig und blutig, sieht wund aus und ist schmerzfrei. Das ist besonders im Gesicht gut erkennbar und auffällig.
Der Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Dr. Kaan Harmankaya, ordiniert privatärztlich im Palais Kinsky im ersten Wiener Gemeindebezirk.
Nähere Informationen:
www.mein-dermatologe.at
www.ident.wien
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Sonja Streit.
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