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Weinlese in Hagnau, Deutschland
„Wimmeln“ über dem Schwäbischen Meer
Der Nebel zieht einen zarten Film über das idyllische Winzer- und Fischerdorf Hagnau am Bodensee.
Seit Tagen „wimmeln“ sie emsig. So nennen die Hagnauer Winzer die Weinlese 450 Meter über Deutschlands größtem See im Dreiländereck zwischen Österreich und der Schweiz. Ohne sie wäre der Urlaub für Thea nur halb so schön. „Natürlich kann man eine Radtour um den See machen“, sagt sie. Oder auf „Hansjakobs Spuren“ durch Weinberge streifen.
"Aber die Weinlese vor dieser Seekulisse macht es doch erst richtig schön“, sagt Thea und kneift die Reben fachmännisch zwischen Grün und Holz ab. „Warum nicht beim Winzer wohnen und im Weinberg mit anpacken?“, fragt sie und gerät ins Schwärmen „Diese Natur hier. Der See, die ruhige Arbeit, das ist doch meditativ.“ Daran ändert auch der Warnschuss für die Stare nichts. Das „Schwäbische Meer“ mit seinen Weinhängen hat sie schon immer fasziniert. Ein Jahr ohne ‚Wimmeln‘ kann sie sich einfach nicht vorstellen.
Zügig muss die Lese gehen. Denn das Seewetter ist launisch. Jede Minute zählt. Trotzdem: „Naschen ist erlaubt“, sagt sie und mümmelt genüsslich die Rebenbeeren. An den sonnenverwöhnten Hängen werden die Trauben von Müller-Thurgau, Blauer Spätburgunder und Grauburgunder angebaut. Prall und saftig sind sie im Oktober. Eine nach der anderen landet in Theas Bottich. Bei der Qualitätskontrolle im Hagnauer Winzerverein werden diese stolze 90 Öchslegrad zeigen. „Ein Spitzenwert“, findet der Chef der Weinbaugenossenschaft Karl Megerle.
Megerle empfiehlt weder auf Radfahren noch auf Wandern zu verzichten. Denn sicher ist beim „Wimmeln“ nichts. „Wenn das Wetter nicht mitspielt“, sagt er, „dann wird es nichts.“ Da kann es passieren, dass die Winzer morgens früh zwei Stunden in die Reben müssen. Viele Urlauber schlafen gerne aus, weiß der Winzer und rät: „Wer im Weinberg ‚wimmeln’ will, der fragt am Besten direkt beim Winzer nach.“
Auf keinen Fall sollte man eine der Weinproben mit Kellerführung versäumen, sagt Thea.
Im historischen Holzfässer Keller erklärt Megerle den Werdegang des Weins, sein Terroir und die traditionellen Hagnauer Rebsorten. Die Seeweine beeindrucken durch leichte, feine Struktur. Davon kann man sich bei einer Weinprobe im neuen Winzerhaus überzeugen.
Der Müller-Thurgau, rassig, duftet nach Muskat und feiner Frucht. Die traditionelle Spezialität des Hagnauer Weins ist der Blaue Spätburgunder. Herzhaft und elegant wird er als Weißherbst gekeltert. Duftig ist der Bacchus, stoffig der Kerner. Der Ruländer kräftig und wie der Weißburgunder, zart-nussig und mineralisch. Die Hagnauer Winzer finden für jeden ihrer Weine eine genüssliche Beschreibung.
Nähere Informationen:
Urlaub beim Winzer: www.wv-hagnau.de
www.hagnau.de
Ein Beitrag von Flora Jädicke.
Der Nebel zieht einen zarten Film über das idyllische Winzer- und Fischerdorf Hagnau am Bodensee.
Weinlese in Hagnau
Thea Baumann zuckt längst nicht mehr zusammen, wenn die Böller durch die Reihen der Rebstöcke dröhnen. „Die schrecken doch nur die Stare auf“, erklärt Winzerfrau Gabriele Megerle die rabiate Methode. Jetzt zur Erntezeit, freuen sich nicht nur die Weinbauern über dralle Trauben. Auch die Vögel lieben die süßen Früchte. „Wenn wir sie gewähren lassen, bleibt von der Ernte wenig übrig“, fürchten die beiden Frauen.Seit Tagen „wimmeln“ sie emsig. So nennen die Hagnauer Winzer die Weinlese 450 Meter über Deutschlands größtem See im Dreiländereck zwischen Österreich und der Schweiz. Ohne sie wäre der Urlaub für Thea nur halb so schön. „Natürlich kann man eine Radtour um den See machen“, sagt sie. Oder auf „Hansjakobs Spuren“ durch Weinberge streifen.
"Aber die Weinlese vor dieser Seekulisse macht es doch erst richtig schön“, sagt Thea und kneift die Reben fachmännisch zwischen Grün und Holz ab. „Warum nicht beim Winzer wohnen und im Weinberg mit anpacken?“, fragt sie und gerät ins Schwärmen „Diese Natur hier. Der See, die ruhige Arbeit, das ist doch meditativ.“ Daran ändert auch der Warnschuss für die Stare nichts. Das „Schwäbische Meer“ mit seinen Weinhängen hat sie schon immer fasziniert. Ein Jahr ohne ‚Wimmeln‘ kann sie sich einfach nicht vorstellen.
Zügig muss die Lese gehen. Denn das Seewetter ist launisch. Jede Minute zählt. Trotzdem: „Naschen ist erlaubt“, sagt sie und mümmelt genüsslich die Rebenbeeren. An den sonnenverwöhnten Hängen werden die Trauben von Müller-Thurgau, Blauer Spätburgunder und Grauburgunder angebaut. Prall und saftig sind sie im Oktober. Eine nach der anderen landet in Theas Bottich. Bei der Qualitätskontrolle im Hagnauer Winzerverein werden diese stolze 90 Öchslegrad zeigen. „Ein Spitzenwert“, findet der Chef der Weinbaugenossenschaft Karl Megerle.
Megerle empfiehlt weder auf Radfahren noch auf Wandern zu verzichten. Denn sicher ist beim „Wimmeln“ nichts. „Wenn das Wetter nicht mitspielt“, sagt er, „dann wird es nichts.“ Da kann es passieren, dass die Winzer morgens früh zwei Stunden in die Reben müssen. Viele Urlauber schlafen gerne aus, weiß der Winzer und rät: „Wer im Weinberg ‚wimmeln’ will, der fragt am Besten direkt beim Winzer nach.“
Auf keinen Fall sollte man eine der Weinproben mit Kellerführung versäumen, sagt Thea.
Im historischen Holzfässer Keller erklärt Megerle den Werdegang des Weins, sein Terroir und die traditionellen Hagnauer Rebsorten. Die Seeweine beeindrucken durch leichte, feine Struktur. Davon kann man sich bei einer Weinprobe im neuen Winzerhaus überzeugen.
Der Müller-Thurgau, rassig, duftet nach Muskat und feiner Frucht. Die traditionelle Spezialität des Hagnauer Weins ist der Blaue Spätburgunder. Herzhaft und elegant wird er als Weißherbst gekeltert. Duftig ist der Bacchus, stoffig der Kerner. Der Ruländer kräftig und wie der Weißburgunder, zart-nussig und mineralisch. Die Hagnauer Winzer finden für jeden ihrer Weine eine genüssliche Beschreibung.
Der Pfarrer Dr. Hansjakob
Dass sie noch heute in Hagnau Wein anbauen, verdanken die Winzer Dr. Hansjakob. 1881 gründete er den Winzerverein und rettete sie vor bitterer Armut. So blieb die Weinbautradition am Seeufer erhalten. Vom Bistum Freiburg war der „Rebell im Priestergewand“ als Seelsorger in das kleine Dorf abgeschoben worden Zu sehr hatte er sich für die „niederen Schichten“ eingesetzt. Bis heute wird der schillernde Pfarrer in Schriften, Büchern, Statuen, in Straßennamen und Gedenksteinen geehrt.Nähere Informationen:
Urlaub beim Winzer: www.wv-hagnau.de
www.hagnau.de
Ein Beitrag von Flora Jädicke.
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