
Weihnachtstraditionen aus Thüringen
Viele weihnachtliche Traditionen stammen aus Thüringen: dazu gehören sowohl der Weihnachtsbaum selbst, der Christbaumschmuck oder auch viele klassische Weihnachtslieder. Kein Wunder also, dass in Thüringen Weihnachten ganz großgeschrieben wird.Lauscha ist die Geburtsstadt des gläsernen Christbaumschmucks
Lauscha, das ist eine Kleinstadt am südlichen Rennsteig. Vor allem aber ist es der Geburtsort der Christbaumkugel. Der Legende nach konnten sich die Glasbläser von Lauscha keine Nüsse oder Äpfel leisten, um ihre Christbäume zu dekorieren. Und so stellte einer von ihnen gläserne Kopien der Früchte her.
Schriftlich belegt ist der Christbaumschmuck erstmals für das Jahr 1847. Doch es dauerte noch 20 Jahre, bis die technischen Voraussetzungen für eine Massenproduktion geschaffen waren, um große und dünnwandige Kugeln zu blasen.

Eine Gurke am Weihnachtsbaum

Thüringerin exportierte Tradition des Weihnachtsbaums
Einer Thüringerin ist es zu verdanken, dass der Weihnachtsbaum in der ganzen Welt berühmt wurde. Adelheid von Sachsen-Meiningen (1792-1849), sieben Jahre lang Königin von England, importierte zur Freude ihrer zahlreichen Nichten und Neffen den deutschen Christbaum nach Großbritannien. Ihr ist zu verdanken, dass der Weihnachtsbaum in der ganzen Welt berühmt wurde. Aufgewachsen ist Adelheid im Schloss Elisabethenburg in der Theaterstadt Meiningen. Im Meininger Schloss Elisabethenburg ist ihr zu Ehren das Blaue Cabinet als Memorialstätte eingerichtet worden.
Weihnachtsklassiker aus Thüringen
Wer kennt sie nicht: "O Tannenbaum", "Alle Jahre wieder" und das berühmte "Weißt du, wieviel Sternlein stehen": Einige der bekanntesten und am häufigsten gesungenen Weihnachtsliedern haben ihren Ursprung in Thüringen. „O Tannenbaum“ wurde durch Ernst Anschütz zum Weihnachtslied, die beiden anderen stammen aus der Feder des Thüringer Wilhelm Hey und von Martin Luther. Auf Weihnachtsmärkten läuft zudem das Lied „O du fröhliche“ in Dauerschleife. Der Text der ersten Strophe stammt von Johannes Daniel Falk, einem Weimarer Schriftsteller und Pädagogen. Falk hatte während der napoleonischen Besatzung innerhalb weniger Monate vier seiner sieben Kinder verloren. Daraufhin gründete er die „Gesellschaft der Freunde in der Not“. Diese Fürsorgeeinrichtung nahm Kinder und Jugendliche auf, die der Krieg eltern- und heimatlos gemacht hatte. Für seine Schützlinge dichtete Falk 1815 „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“ – zur Melodie eines sizilianischen Fischerliedes. Später ergänzte ein Mitarbeiter zwei weitere Strophen.
Singen unterm Weihnachtsbaum stammt auch aus Thüringen
Und da die Lieder gern unter dem Weihnachtsbaum gesungen werden: auch dieser Brauch hat seinen Ursprung in Thüringen. Erstmals wurde im Jahr 1815 vom Weimarer Buchhändler Hoffmann für die armen Kinder der Stadt ein Christbaum an öffentlicher Stelle auf dem Weimarer Marktplatz errichtet. Dies war der erste öffentliche Weihnachtsbaum in Deutschland und der Brauch breitete sich rasch über Weimars Stadtgrenzen hinaus aus.
Weihnachtsstollen wird in Thüringen auch Schittchen genannt

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weihnachtsland.thueringen-entdecken.de
Ein Advent- & Weihnachtstipp des 55PLUS-magazin.net.
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