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Wechseljahre: Hormonbehandlung als Ersatz

Die Wechseljahre, im Fachausdruck auch Klimakterium genannt, sorgen für reichlich Irritation im Körper.
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Wechseljahre: Hormonbehandlungen als Ersatz? (Teil II)

Zentren im vegetativen Nervensystem, die für die Regulation von Temperatur und Kreislauf zuständig sind, werden in diesem Lebensabschnitt durch auftretende Schwankungen gehörig durcheinandergebracht. Launenhaftigkeit, Nervosität, Angst, Gedächtnislücken und Antriebslosigkeit, aber auch Herzrasen und Rötungen im Gesicht sowie Hals sind vielfach Begleiter. Frauen produzieren auch das männliche Hormon "Androgen". Mit der Abnahme der weiblichen Produktion nimmt es überhand und es kann zu fettigeren Haaren, Akne, Haarausfall oder zum unliebsamen "Damenbart" kommen. Speziell bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen kann die Zugabe von Hormonen Linderung bewirken, jedoch gilt es vorsichtig zu sein, und mit dem Arzt des Vertrauens Einzelheiten zu besprechen.

Hormonersatztherapie

Moderne Hormonpräparate können heutzutage Beschwerden und Spätfolgen behandeln. Darreichungsformen wie Tabletten, Pflaster, Gelmittel, Tropfen oder Nasenspray gliedern sich dabei in Mono- oder Kombinationspräparaten, in denen jeweils Östrogene allein oder gemeinsam mit Gestagenen verabreicht werden. Studien belegen, dass vor allem bei Kombinationseinnahmen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht wird. Der Zusammenhang mit Brustkrebs lässt ebenfalls viele Frauen zögern.

© MedCommunications Dr. W. Schuhmayer GmbH / Ludwig Wildt / Dr. Thomas Wildt / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Die kombinierte Therapie mit Östrogen und Gelbkörperhormon führt zu einer leichten Zunahme des Risikos, an Brustkrebs zu erkranken, welches aber geringer ist als die Risikozunahme durch Adipositas (Fettleibigkeit) oder Alkoholkonsum. Die reine Östrogentherapie ist nicht mit einem erhöhten Risiko verbunden", meint Hormonspezialist Univ. Prof. Dr. Ludwig Wildt. Weitere Studien sagen, dass die Therapie mit Hormonen das Wachstum von bereits bestehenden Tumoren fördern kann, jedoch keine neuen bildet, sprich Brustkrebs wird dadurch nicht verursacht. Eine reine Östrogenbehandlung ist daher nach ausgiebiger Arztrücksprache ein möglicher Weg zu mehr Wohlbefinden in dieser schwierigen Zeit. Vor allem für Frauen mit sehr starken Symptomen oder bei rapidem Einsetzen der Wechseljahre, wie es beispielsweise bei der Entfernung der Eierstöcke vorkommt.

Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.

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