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Vorsicht bei Venenleiden

Laufen ist besser als Krafttraining.
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Vorsicht bei Venenleiden

© 55PLUS Medien GmbH, Wien / Edith Spitzer / Fitness Laufband / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn der breiten Öffentlichkeit ist schon lange bekannt, dass Sport den Menschen auf physiologischer sowie psychologischer Ebene positiv beeinflusst. Doch vor allem bei Menschen mit Venenfunktionsstörungen fördert nicht jede sportliche Aktivität unbedingt die Gesundheit. Vor allem zu intensive Belastungen, die viel Muskelkraft erfordern, und Sport bei hohen Temperaturen können nicht nur den gewünschten Effekt verfehlen, sondern sich sogar negativ auf die körperliche Gesundheit auswirken, warnen OA Dr. Michael Kaulich und Prim. PD Dr. Afshin Assadian, Venenspezialisten der Wiener Ordination venenmed.

Anregung des Kreislaufs und Verbesserung der Durchblutung – das erhoffen sich PatientInnen mit Venenerkrankungen oftmals von ihren sportlichen Aktivitäten. Doch nicht jede Sportart kann diese Hoffnungen erfüllen. „Bei Menschen mit Venenfunktionsstörungen sind insbesondere jene Aktivitäten der körperlichen Gesundheit förderlich, die die Wadenmuskelpumpe ankurbeln und den Kreislauf somit anregen“, erklärt venenmed-Venenspezialist OA Dr. Michael Kaulich, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Angiologie am Wiener Wilhelminenspital Wien. Vor allem Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Langlaufen erfüllen durch die Aktivierung und die gemäßigte Stärkung der Wadenmuskelpumpe genau diese Funktion.

Keine Kraftsportarten bei Venenleiden

Insbesondere zu intensiv ausgeübte Sportarten und auch Sport bei ungünstigen Bedingungen wie bei zu hohen Temperaturen können das Venensystem extrem belasten. Gemeint sind damit vor allem Kraftsportarten wie Gewichtheben, aber auch bei Ballsportarten wie Tennis oder Fußball werden durch abruptes Abstoppen hohe Belastungsspitzen erreicht, die sich negativ auf das Venensystem auswirken. Ähnlich wie bei medikamentöser Therapie ist also auch beim Sport zu beachten, dass die Auswirkungen von sportlichen Aktivitäten einerseits von der Dosierung und andererseits von der individuellen Physis abhängen. „Insbesondere Patienten mit einer Venenerkrankung sollten deshalb vor der regelmäßigen Ausübung von Sport Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten“, rät Prim PD Dr. Afshin Assadian, venenmed-Venenspezialist, Facharzt für Allgemein- & Gefäßchirurgie, endovaskulärer Spezialist und Leiter der Gefäßchirurgie am Wilhelminenspital Wien.

Klassische Wechselbäder schlecht für Venenerkrankte

Allgemein steht allerdings fest, dass sich Sport durch den positiven Einfluss auf das Körpergewicht und den Erhalt der körperlichen Mobilität positiv auf die Venengesundheit auswirkt. Als Daumenregel zur richtigen Bewegung empfehlen Kaulich und Assadian die 3S-3L-Regel: Sitzen und Stehen ist schlecht, lieber liegen und laufen! Und mit einem weiteren Mythos räumen Kaulich und Assadian auf: Klassische Wechselbäder für die Beine wirken sich nicht unbedingt positiv auf die Venengesundheit aus, im Gegenteil, zu hohe Temperaturen ab 35 Grad gelten als sehr belastend für die Beine und können somit auch negative Folgen für die Venen mit sich bringen.

Abklärung mit dem Arzt statt Selbsttherapie

Venenleiden sind je nach Ausmaß und Art der Funktionsstörung und in Abhängigkeit vom Alter sowie internistischen und orthopädischen Begleiterkrankungen unterschiedlich zu behandeln. Deshalb ist von Experimenten mit Präparaten wie Cremes, Sprays, Kapseln und Tabletten aus dem Drogeriemarkt oder dem Internet dringend abzuraten. Abhängig von der Ursache der Funktionsstörung ist die jeweilige Behandlung individuell abzuklären. Erst bei einer medizinischen Abklärung des Venenproblems kann festgestellt werden, welche Präparate sinnvoll sind und zeitgleich, welche Nebenwirkungen tolerabel sind.

Nähere Informationen:
www.venenmed.at
www.gefaesschirurgie-assadian.at

Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.

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