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Vorhofflimmern erkennen und behandeln

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Vorhofflimmern erkennen und behandeln
Das Herz ist ein leistungsfähiges Organ. Doch auch das kann krank werden und Schäden erleiden. Der Schlaganfall ist nur eine mögliche Folge. Dieser Ratgeber thematisiert das Vorhofflimmern und Behandlungsmöglichkeiten für die Gesunderhaltung.Was ist Vorhofflimmern und wie lässt es sich erkennen?
Der sogenannte Sinusknoten ist ein natürlicher Taktgeber des Herzens. Er löst kleine Stromstöße aus und stellt sicher, dass das Herz im Takt schlägt. Wo die Stromstöße im Herzen entlang verlaufen, ist normalerweise vorgegeben. Leidet ein Mensch unter Vorhofflimmern, kommt es auch an anderen Stellen innerhalb der Herzvorhöfe zu Stromstößen. Aufgrund dieser unregelmäßigen Reize schlagen die Vorhöfe und damit die Herzkammern oft schneller als gewöhnlich. Es kommt zum Flimmern.
Erste Anzeichen für Vorhofflimmern lassen sich teilweise durch Pulsmessungen erkennen, weil der Puls durch die Frequenzstörungen häufig unregelmäßig ist. Die Hohenzollern Apotheke aus Münster erklärt in einem Ratgeber zur Herzgesundheit, welcher Puls normal ist und wie sich dieser richtig messen lässt. Ist kein Blutdruckmessgerät zur Hand, lässt sich die Messung am Handgelenk durchführen: „Zählen Sie Ihren Puls 15 Sekunden lang und multiplizieren Sie diese Zahl dann mit vier, um Ihre Schläge pro Minute (bpm) zu ermitteln.“

Foto © kian2018 by pixabay
Jedoch deutet nicht bei jedem Menschen ein unregelmäßiger Puls auf ein Vorhofflimmern hin. Der Puls kann auch völlig unauffällig sein. Vorhofflimmern tritt dauerhaft oder phasenweise auf. Ein EKG beziehungsweise ein Langzeit-EKG kann Klarheit schaffen.
Typische Risikofaktoren für Vorhofflimmern sind:
- Bestehende Herzprobleme
- Deutliches Übergewicht
- Bluthochdruck
- Vererbung
- Verstärktes Herzklopfen
- Sinkende Leistungsfähigkeit
- Schwindelgefühle
- Brustschmerzen
- Kurzatmigkeit
Gut zu wissen: Die Vorhöfe sind zwei von vier Hohlräumen des Herzens (Das Herz ist ein Hohlmuskel). Sie nehmen das Blut auf, das aus dem Kreislauf zum Herzen geleitet wird und transportieren es weiter in die Ventrikel. Die beiden anderen Hohlräume des Organs sind die beiden Herzkammern (Ventrikel). |
Vorhofflimmern bedarfsgerecht behandeln
Obwohl bei Vorhofflimmern keine akute Lebensgefahr besteht, steigt das Risiko für Gerinnsel und Schlaganfälle. Deshalb ist das Erkennen der Herzprobleme wichtig, um zum einen potenziellen Folgen der Erkrankung vorzubeugen und zum anderen mögliche Ursachen zu therapieren. Beim Großteil der Betroffenen tritt das Vorhofflimmern begleitend aufgrund anderer Herzleiden auf. Hierbei stehen dann die Verhinderung von Schlaganfällen und die Linderung beziehungsweise Beseitigung von Beschwerden des Vorhofflimmerns als Therapieziele im Fokus. Um die ideale Behandlung zu bestimmen, sind ärztliche Untersuchungen nötig.
Mögliche Behandlungsmethoden sind:
Rhythmuskontrolle | Frequenzkontrolle |
Bei der sogenannten Kardioversion steht die Normalisierung des Herzschlags im Vordergrund. Diese kann mit Medikamenten erfolgen oder mit kontrollierten elektrischen Impulsen. Die Therapievariante wird vorwiegend bei Patienten angewandt, die keine schweren Herzschäden haben, stark unter den Symptomen des Vorhofflimmerns leiden und die Funktionsstörung des Herzens noch nicht lange haben. Bei der alternativen Vorhofablation wird die elektrische Leitfähigkeit der Vorhöfe gezielt an ausgewählten Stellen reduziert, um die Stromstöße wieder in normale Bahnen zu lenken. In der Regel greifen Ärzte erst zu dieser minimal-invasiven Methode, wenn die anderweitige Rhythmuskontrolle erfolglos bleibt. | Hierbei wird der Herzschlag nicht in den natürlichen Takt zurückversetzt, sondern möglichst normalisiert. Die Unregelmäßigkeiten bleiben bestehen. Die Geschwindigkeit soll auf ein normales Niveau gebracht werden – bei Erwachsenen im körperlichen Ruhezustand gelten 60 bis 80 Schläge pro Minute als Richtwert. Ist ein Herzschlag aufgrund des Flimmerns zu schnell, sind oft Medikamente zur Frequenzkontrolle im Einsatz. Ist der Herzschlag zu langsam, sind Herzschrittmacher eine Option. Fällt die Herzfrequenz unter einen kritischen Punkt, löst der Schrittmacher einen elektrischen Impuls aus. |
Ursachenbehandlung kann das Herz entlasten
Laut dem Universitätsklinikum Jena steht das Vorhofflimmern vorwiegend mit vorgeschädigten Herzen in Verbindung und geht am häufigsten unter anderem mit Herzklappenerkrankungen, der Verkalkung der Herzkranzgefäße und Herzmuskelerkrankungen einher. „Aber auch bei anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schilddrüsenüberfunktion, Verschiebung der Salze im Blut und Alkoholabhängigkeit kann Vorhofflimmern auftreten“, erklärt die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie Jena.
In manchen Fällen lässt sich das Vorhofflimmern abstellen, wenn die Ursache behandelt oder gar beseitigt wird. Löst beispielsweise ein Medikament das Vorhofflimmern aus, ist ein Wechsel des Präparats eine mögliche Lösung. Aber auch bei Schilddrüsen-Erkrankungen oder Herzklappenfehlern kann eine Ursachenbehandlung zur Genesung beitragen.
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