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Shiatsu - Jungbrunnen für Körper, Geist und Seele

Gleich vorweg: Shiatsu ist keine fernöstliche Kampfsportart.
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Shiatsu ist eine japanische Behandlungsmethode, die weit über den Charakter einer Massage hinausgeht. Trotz ihres fremd anmutenden Namens hat Shiatsu etwas Bodenständiges, etwas Erdendes.

Shiatsu-Behandlung 02

Jung bleiben – in Gesundheit

Befragt wurden Bewohner des Pensionistenwohnhauses Neubau. Seit 1996 behandeln Studenten der Hara Shiatsu Schule im Rahmen ihrer dreijährigen Ausbildung die hier lebenden älteren Menschen. Der Kontakt stellt für alle Beteiligten eine überaus erfreuliche und wertvolle Begegnung dar. Für die Bewohner ist es ein wöchentlicher Fixpunkt, an dem – in den zehnwöchigen Zyklen – immer der gleiche Praktiker nur für sie da ist. Viele berichteten von Beschwerden, die durch Shiatsu Linderung erfahren haben. Eine ältere Dame erzählte etwa davon, dass sie nach mehrmaliger Behandlung den Arm wieder heben konnte und ihr somit alltägliche Tätigkeiten - wie das Frisieren ohne fremde Hilfe - wieder möglich wurden. Andere Bewohner berichten von ihren Beinen, die nächtens nicht mehr einschlafen oder von der Schulter, die beweglicher wurde.

Vertrauen schaffen durch Berührung

Shiatsu-Behandlung 05 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenÄltere Menschen müssen vermehrt Erfahrungen mit dem Verlust geliebter Menschen beziehungsweise mit Einsamkeit machen. Vielfach kommt es auch zum Rückzug oder zum Mangel an sozialen Kontakten. Dies geht oft einher mit einem Berührungsdefizit. Wenn die Berührung durch andere Menschen fehlt, dann können sich Spannungen in der Haut und in den Muskeln ansammeln, was über einen längeren Zeitraum zu Störungen der inneren Organe führen kann. Ebenso speichert unser Körper Enttäuschungen oder alles, wogegen wir uns wehren bzw. alles, was uns beschäftigt und nicht ausgedrückt oder durch Körperkontakt wieder freigesetzt werden kann.

Eine Shiatsu-Behandlung wirkt dem entgegen. Durch das Drücken, Streichen, Kneten und Reiben wird die Mauer der Einsamkeit und Abkapselung durchbrochen und Körperkontakt hergestellt. Zwischen dem Praktiker und dem Klienten entsteht eine warmherzige und auf Verständnis basierende Beziehung.

Durch das Spüren des Körpers veranlasst der Praktiker den Klienten ebenso den eigenen Körper zu spüren. Es kommt dadurch zur senso-motorischen Vitalisierung.

Neue Perspektiven eröffnen

Diese Belebung des Körpers, des Geistes und der Seele hat nicht nur einen Zugewinn an Selbsterleben zur Folge, sondern kann durch den Energiefluss – was beim älteren Menschen recht häufig vorkommt – auch erstarrte Verhaltens- und Denkmuster aufweichen und neue Perspektiven schaffen. Sei es, dass man sich für ein neues Hobby begeistern kann, sei es, dass man offener für neue Begegnungen wird.

Schon allein die Tatsache, dass es da noch etwas gibt, dass es sich lohnt, einen Schritt weiter zu gehen, um ganz neue Erfahrungen zu machen, um sich wieder mehr zuzutrauen, um Neues auszuprobieren, lässt – nicht nur – in späteren Lebensjahren ein neues Selbstvertrauen entstehen. So gilt es, die Aufmerksamkeit von all den Dingen, die nicht mehr möglich sind und für immer verloren scheinen, hin auf jene zu lenken, die noch immer oder erst jetzt möglich sind. Themen und Aufgaben können in Angriff genommen werden, die Freude bereiten und eine Bereicherung bedeuten. So soll das Alter nicht der Anfang vom Ende sein, sondern ein Neubeginn. Nun steht endlich genug Zeit und Raum zur Verfügung, um das zu tun, wovon man schon lange geträumt hat.

Ein Bericht von Mag. Andrea Filipsky & Ilona Müller-Pflegerl.

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