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Schnupfen & Co
Prof. Ronald Eccles räumt mit Irrtümern auf. Prof. Ronald Eccles forscht am „Zentrum für Erkältung“ der britischen Universität Cardiff.
Herr Prof. Eccles, wann waren Sie das letzte Mal erkältet?
Erst gestern. Ich hatte einen Schnupfen, und meine Augen tränten. Aber das ist heute wieder vorbei.
So schnell? Es heißt doch, eine Erkältung dauert sieben Tage.
Das sagt jeder, aber es ist falsch: Eine Erkältung kann Wochen dauern, aber auch nach ein paar Stunden wieder abklingen. Wir haben es mit mehr als 200 verschiedenen Viren zu tun, die eine Erkältung hervorrufen. Jedes Virus kann andere Beschwerden verursachen. In den meisten Fällen geht die Infektion sogar spurlos vorüber.
Man steckt sich an, wird davon aber trotzdem nicht krank?
Ja. Ich schätze, dass auf jeden Verschnupften etwa drei weitere Personen kommen, die Erkältungsviren in der Nase haben – aber davon gar nichts merken. Ob jemand erkrankt, hängt von der Balance zwischen unserer Abwehr und den Erregern ab.
Wen erwischt es, wen nicht?
Eine wichtige Rolle spielt das Alter. Kinder sind am anfälligsten. Ihr Immunsystem muss erst lernen, mit den Viren umzugehen. So haben kleine Kinder im Schnitt sieben bis zehn Erkältungen pro Jahr. Bei den 20- bis 40- Jährigen sind es dann noch etwa zwei bis fünf Infekte, bei den 70-Jährigen vielleicht nur ein oder zwei. Immerhin haben ältere Menschen in ihrem Leben wenigstens 200 Erkältungen durchgemacht – das ist eine Menge Erfahrung fürs Immunsystem.
Das klingt nach einer guten Nachricht für Ältere.
Leider gibt es auch eine Kehrseite. Denn wenn eine Erkältung im Alter auftritt, verläuft sie häufig schwerer als bei jungen Menschen. Schlimmstenfalls kann daraus eine Lungenentzündung entstehen.
Was schützt vor einer Erkältung?
Wer als Einsiedler lebt, wird nie eine Erkältung bekommen. Für alle anderen gilt: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, wenig Stress und ausreichend Schlaf senken das Risiko. Studien deuten darauf hin, dass auch manche pflanzlichen Präparate vorbeugend wirken können. Eine wichtige Maßnahme ist das Händewaschen. Denn mit den Händen bringen wir die Erkältungsviren aus der Umgebung zur Nase und zu den Augen. Das sind die beiden wichtigsten Eintrittspforten für die Erreger.
Über die Augen kann man sich eine Erkältung einfangen?
Ja, die Viren werden über die Tränengänge des Auges in den Nasenraum gespült. Laborversuche haben gezeigt, dass man sich auf diesem Weg ähnlich leicht anstecken kann wie direkt über die Nase. Gelangen die Viren dagegen in den Mund, bleibt das meist folgenlos. Es findet ja kein Kontakt mit der Nasenschleimhaut statt. Küssen ist bei Erkältung also erlaubt.
Wo lauern die größten Ansteckungsgefahren? Im vollen Bus?
Eher nicht. Das größte Risiko besteht zu Hause, beim Partner oder bei Kindern und Enkeln. Damit es zu einer Ansteckung kommt, muss der Kontakt nämlich nicht nur eng sein, sondern auch über Stunden andauern. Das ist im Bus kaum der Fall, daheim aber schon: Man sieht etwa gemeinsam fern oder teilt das Bett.
Warum sind Erkältungen im Winter häufiger?
Erkältungen treten das ganze Jahr über auf. Aber es stimmt, bei kaltem Wetter kommen die Infekte deutlich häufiger vor. In vielen Büchern wird das so erklärt: Im Winter drängen wir uns in Innenräumen und stecken uns daher leichter an. Doch mich überzeugt das nicht. Denn in unserer modernen Gesellschaft halten wir uns auch im Sommer viel in Wohnungen und Büros auf.
Wie lautet Ihre Erklärung?
Einfach gesagt: Unsere Nase ist im Winter kälter als im Sommer. Während wir unseren Körper mit einem dicken Mantel schützen, bleibt die Nase meist unbedeckt. Die Abkühlung bremst die Abwehrzellen in der Nasenschleimhaut: Sie können sich nicht mehr so gut gegen die Erkältungsviren wehren. Wer seine Nase zum Beispiel mit einem Schal wärmt, dürfte daher seltener krank werden. Ich würde das auch gern mal in einer Studie unter Beweis stellen – noch gibt es leider keine Daten.
Schadet Unterkühlung generell?
Davon muss man ausgehen. Wir haben ein Experiment gemacht: Testpersonen, die ihre Füße 20 Minuten in kaltes Wasser hielten, erkrankten doppelt so häufig an einer Erkältung wie Versuchsteilnehmer mit warmen Füßen. Als Reaktion auf die Fußkälte verengen sich vermutlich die Blutgefäße in Nase und Rachen. Das schwächt die Abwehr. Man sollte sich also warm anziehen – am ganzen Körper.
Quelle: Senioren Ratgeber, DE
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