


Schloss und Spital in Kuks an der Elbe, Tschechien
Statni zamek
CZ-54443 Kuks
Telefon: +420 499 692 161
eMail: pup@pupce.cz
Schloss und GeschichteDieser Ort lebt von den großartigen Barockplastiken des aus dem Tiroler Ötztal gebürtigen Bildhauers Matthias Bernhard Braun und von der Familiengeschichte seines Auftraggebers Franz Anton Reichsgraf von Sporck, beide lebten in der 2. Hälfte der 17. Jahrhunderts. Der Graf und der Künstler schufen hier eine barocke Vision von Allegorie, religiöser Philosophie, Mildtätigkeit und Repräsentation.
Franz Anton Graf von Sporck, Ratskämmerer und königlicher Statthalter zu Prag, stiftete in "Kukusbad“ im Jahr 1711 ein Spital und eine Kirche neben seinem Schloss für "Hundert arme und mühseelige Männer, für dasige Unterthanen, sodann abgedankte alte und preßhafte Soldanten“. In der näheren Umgebung ließ der Graf vier Eremitagen, die Kreuzauffindungskapelle und ein "Philosophenhaus" mit bedeutender Bibliothek erbauen. Die Heilquelle wurde gefaßt und zum Badehaus geführt, das von hochgestellten Persönlichkeiten besucht wurde, während das Spital der notleidenden Bevölkerung vorbehalten war. Als jedoch ein Hochwasser der Elbe die Kuranlagen zerstörte, blieben nur noch das Schloß, das Spital und die Kirche übrig.
Die Barmherzigen Brüder in Kuks Johannes Ciudad (1495-1550), der unter dem Namen „Johannes von Gott“ im Jahr 1690 heilig gesprochen wurde, war der große Erneuerer des Krankenhauswesens. Der neuzeitlichen Spitalshygiene bereitete er den Weg, indem er für jeden Kranken ein eigenes Bett, Licht, gute Luft und Sauberkeit vorschrieb, die Trennung der Patienten nach Geschlecht und Krankheit durchsetzte und Zutritt für alle Bedürftige egal welcher Nation und Glaubens vorschrieb. 1539 fand Johannes von Gott in Granada ein Mietshaus, wo er Kranken aufnahm, weitere Heilstätten folgten. Die Anerkennung bei Vorgesetzten und der Bevölkerung führten zu weiteren Spitalsgründungen auch in Mähren und Böhmen.
Die Apotheke
Eine besondere Bedeutung spielten neben der Spitalsbetreuung die Apotheken. In diesen wurden sowohl die Medizinen für die Patienten als auch für die Bevölkerung zubereitet. Die zum Glück erhaltene alte Barockapotheke in Kuks ist zu besichtigen, die in den Schnitzereien der Schränke immer wieder den Granatapfel aufweist und auf der Tara steht ein kleiner künstlicher Granatapfelbaum. Der Granatapfel versinnbildlicht die aufopfernde Hingabe der Ordensbrüder an die leidenden Menschen. Für Heilzwecke wurden nicht nur die Fruchtschale und der Fruchtsaft, sondern auch die Blüten und die Wurzelrinde des Granatapfels verwendet.
Was blieb?
Heute stehen noch der ehemalige (leere) Spitalskomplex mit Nebenräumen, die alte Apotheke, die restaurierte Dreifaltigkeitskirche und die Familiengruft der Grafen Sporck. Die großartigen Skulpturen-Serien des Bildhauers Braun sind geschützt in einer Halle untergebracht. Ihre Themen sind je 12 Figuren der Tugenden und Laster, der Riesenengel des glücklichen und den des unglücklichen Todes und die acht Seligkeiten der Bergpredigt.
Informationen:
Czech tourism
CZ-120 41 Praha 2, P.O.Box 32
eMail: soukalova@CzechTourism.cz
www.czechtourism.cz
Ein Reise- und Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.
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