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Riviera del Brenta, Italien
Riviera del Brenta, Italien – von Villa zu Villa schippern
Casanova, Galileo, d’Annunzio, Tiepolo, Goethe, Napoleon, die Habsburger und Savoys – sie alle kannten die Vorzüge der Riviera del Brenta und verbrachten gerne ihre Sommernächte in den kühlen Gemäuern der herrschaftlichen Villen. Vor allem zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert bauten venezianische Adelsfamilien entlang des Brenta-Kanals Villen mit den typischen Wirtschaftsgebäuden, die Barchesse.Während heute Venedig von Touristenmassen gestürmt wird, bezaubert nur eine viertel Autostunde entfernt die Riviera del Brenta mit lieblich-morbider Landschaft, ursprünglichen Städtchen, kleinen Hotels und regionalen Spezialitäten frisch aus dem Meer wie Stockfisch (Baccalá), Tintenfisch oder Branzino. Nur bei der historischen Regatta im September oder dem Marathon im Oktober drängen sich die Menschen auf den Straßen. Ansonsten geht’s entlang des Brenta-Kanals recht beschaulich zu.
Mini-Kreuzfahrt zum Entspannen
Der Brenta-Kanal ist eine über 30 kilometerlange Wasserstraße, die Padua und Venedig verbindet. Zu der Blütezeit gab es in der Region rund 200 Villen. Heute sind noch 70 Villen erhalten. Rund 40 davon liegen direkt beim Wasser. Der Großteil kann besichtigt werden. Einige wurden zu Hotels oder Restaurants umgebaut, andere befinden sich in Privatbesitz oder verfallen langsam.
Wer mit Kapitän Alessandro auf der Wasserstraße unterwegs ist, bekommt alle paar Meter eine andere Villa zu sehen. Das Wasser ist maximal drei Meter tief und wird von einem Burchiello, einem speziellen Boot, befahren.
Die zwölf Meter Höhenunterschied zwischen Padua und Venedig werden mithilfe von fünf Schleusen überwunden. Dazu kommen neun bewegliche Brücken, die per Hand geöffnet werden.
Allein schon das Zusehen entschleunigt!
Im Villen-Fieber
Die größte und bekannteste Villa am Brenta-Kanal ist die Villa Pisani mit 35 prunkvollen Sälen und hunderten Zimmern. Kunstfreunde können hier das letzte Fresko von Giovanni Battista Tiepolo bewundern, Geschichtsinteressierte staunen über die Geschichten von den Habsburgern, Napoleon, Hitler und Mussolini, Gartenliebhaber gehen manchmal in der riesigen Parkanlage mit Labyrinth für eine Weile verloren.
Ebenfalls im Tiepolo-Style gehalten ist die Villa Widmann. Diese ist zwar nicht ganz so groß, aber genauso schön mit ihren Fresken. In der Barchessa ist eine Cafeteria mit herrlichem Blick in den Park untergebracht.
Fresken und ihre Legenden
Die Villa Foscari, geplant und gebaut von Palladio, ist ein architektonisches Meisterwerk, das einem Tempel gleicht. Die Fresken aus dem Jahr 1610 konnten erhalten werden, weil die Wände im Krieg mit Kalk überstrichen wurden. Nach dem Krieg kaufte die Architektenfamilie Foscari die Villa zurück und renovierte sie aufwendig.
Die Villa trägt auch den Namen „Malcontenta“. Der Name geht auf eine Legende zurück: Eine junge Lady vergnügte sich gerne in Venedig. Ihrem Mann gefiel das nicht. Er ließ sie deshalb nicht mehr aus der Villa. Weil sie unglücklich war, wurde sie „Malcontenta“, die Unzufriedene, gerufen. Ein Fresko soll die Lady darstellen – allerdings sieht sie darauf gar nicht so traurig aus.
Eine Villa für Schuhe
Im neuklassischen Stil erstrahlt die Villa Foscarini Rossi aus dem 17. Jahrhundert. Auf zwei Stockwerken wird die Schuhgeschichte und über 1500 Schuhmodell von berühmten Modehäusern wie Dior, Yves Saint Laurent, Fendi, Porsche oder Donna Karan gezeigt. Das Museum ist eine Hommage an die regionalen Schuhmacher. Seit dem 17. Jahrhundert wird hier feinstes Schuhwerk erzeugt. Wer die Augen offen hält, entdeckt sogar das eine oder andere Markenoutlet.
Restauranttipps:
Osteria del Baccalá in Stra:
Linda und ihr Team begeistern mit unterschiedlichsten Baccalá-Varianten – ein Hochgenuss, sogar als Dessert.
www.osteriadelbaccaladalinda.it
Il Burchiello in Oriago di Mira:
Venezianische Kochtradition seit 1942, regionale Gerichte mit großer Fisch- und Meeresfrüchtevielfalt.
www.burchiello.at
Ristorante Margherita in Mira:
Schickes Restaurant mit ausgezeichneter Küche.
www.villa-margherita.com
Ristorante Castello di Stigliano in San Maria di Sala:
Dinner im Schloss aus Jahr 1152 – allerdings nur für Gruppen mit Vorabreservierung.
www.castellodistigliano.com
Hoteltipps:
Villa Ducale in Dolo:
1884 vom venezianischen Nobelmann Giulio Rocca erbaut, elf herrschaftliche Zimmer, romantischer Park.
www.villaducale.it
Isola di Caprera in Mira:
Elegantes Hotel Dreisternhotel mit Pool.
www.isoladicaprera.com
Villa Franceschi in Mira:
Für alle, die in einer luxuriösen Villa übernachten möchten.
www.villafranceschi.com
Nähere Informationen:
www.veneto.to
www.turismopadova.it
Ein Reisetipp von Mag. Anita Arneitz.
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