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Restless Legs, Schlafapnoe & Co

Wenn der Körper nachts nicht zur Ruhe kommt
Schlafbeeinträchtigung - © Von Nattakorn - stock.adobe.co

Eigentlich sollte die Nacht eine Zeit der Regeneration sein – für Körper und Geist. Doch viele Menschen liegen wach, wälzen sich von einer Seite zur anderen oder schrecken immer wieder auf, ohne zu wissen, warum. Manchmal steckt mehr dahinter als Stress oder eine schlechte Matratze. Schlafstörungen wie das Restless-Legs-Syndrom oder eine obstruktive Schlafapnoe sind keine Seltenheit und können den Alltag stark belasten. Wer ständig müde ist, gereizt aufsteht oder sich trotz vermeintlich ausreichendem Schlaf nicht erholt fühlt, sollte genauer hinschauen.

Nächtliches Zappeln: Was hinter dem Restless-Legs-Syndrom steckt

Unruhige Beine in der Nacht – das klingt zunächst harmlos, kann aber zur echten Qual werden. Beim sogenannten Restless-Legs-Syndrom (RLS) verspürst du vor allem im Ruhezustand ein Ziehen, Kribbeln oder einen inneren Bewegungsdrang in den Beinen. Die Symptome lassen oft erst nach, wenn du dich bewegst – was das Einschlafen und Durchschlafen enorm erschwert. RLS tritt nicht nur im Alter auf, sondern betrifft auch viele Jüngere. Ursachen können Eisenmangel, neurologische Faktoren oder auch eine genetische Veranlagung sein.

Die ständige Unruhe kann dazu führen, dass der Schlaf in kleine Etappen zerstückelt wird. Selbst wenn du acht Stunden im Bett liegst, fühlst du dich morgens wie gerädert. Besonders belastend wird es, wenn der Zustand chronisch wird und sich auch tagsüber bemerkbar macht – etwa durch plötzliche Bewegungsimpulse oder eine innere Unruhe in den Beinen, zum Beispiel bei längeren Autofahrten oder im Kino.

Atempausen, die niemand bemerkt

Bei der obstruktiven Schlafapnoe setzt die Atmung im Schlaf immer wieder aus – manchmal nur für Sekunden, manchmal länger. Die Betroffenen selbst merken davon meist nichts, wohl aber die Menschen im gleichen Schlafzimmer. Lautes Schnarchen mit plötzlichen Atempausen und anschließendem Röcheln oder Keuchen ist typisch. Durch die unterbrochene Sauerstoffzufuhr wird der Schlaf immer wieder gestört, auch wenn du dich am nächsten Morgen an nichts erinnerst. Die Folge: Tagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme und langfristig ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Oft dauert es Jahre, bis eine Schlafapnoe erkannt wird. Dabei gibt es klare Hinweise: trockener Mund am Morgen, nächtliches Schwitzen, Stimmungsschwankungen oder das Gefühl, trotz ausreichender Schlafdauer wie „durch den Fleischwolf gedreht“ aufzuwachen. Moderne Diagnostik – etwa mit mobilen Messgeräten oder im Schlaflabor – kann schnell Klarheit bringen.

Schlaftee, Routine und Ruhe

Wer nachts regelmäßig nicht zur Ruhe kommt, beginnt oft, am Einschlafprozess selbst zu zweifeln. Dabei spielt die Schlafhygiene eine große Rolle. Gemeint sind damit Gewohnheiten und Bedingungen, die erholsamen Schlaf begünstigen – zum Beispiel regelmäßige Bettzeiten, ein dunkles, kühles Schlafzimmer und der Verzicht auf Bildschirme vor dem Zubettgehen. Auch Rituale wie das Lesen eines Buches oder eine Tasse Schlaftee können helfen, herunterzufahren. In manchen Fällen greifen Menschen dabei auf beruhigende Inhaltsstoffe wie CBD zurück – nicht als Wundermittel, sondern als Teil einer abendlichen Routine, um Körper und Geist auf den Schlaf einzustimmen.

Wichtig ist dabei, den eigenen Rhythmus kennenzulernen. Wer spät am Abend noch aktiv ist, hat es schwerer, in den Ruhemodus zu kommen. Der Körper benötigt Signale, die klarmachen: Jetzt ist Schluss mit Aktivität. Je konsistenter diese Signale gesetzt werden, desto besser kann sich der Schlaf-Wach-Rhythmus einpendeln.

Wenn Beine und Hirn nicht abschalten wollen

Schlafstörungen sind oft nicht isoliert, sondern treten gemeinsam mit anderen Beschwerden auf. Wer etwa unter RLS leidet, kennt oft auch Ein- oder Durchschlafprobleme. Umgekehrt kann schlechter Schlaf Symptome wie Reizbarkeit oder Nervosität verstärken – ein Teufelskreis, der sich nur schwer durchbrechen lässt. 

Wichtig ist daher, den Körper ernst zu nehmen und nicht pauschal von „schlechter Nacht“ zu sprechen, wenn sich Beschwerden häufen. Auch scheinbar nebensächliche Symptome wie nächtliches Schwitzen, unruhige Träume oder häufiges Aufwachen zur gleichen Uhrzeit können Hinweise auf ein zugrunde liegendes Problem sein.

Wann es Zeit ist, ärztliche Hilfe zu suchen

Nicht jede schlaflose Nacht ist gleich ein Fall für die Medizin. Doch wenn du dich dauerhaft erschöpft fühlst, ohne erkennbare Ursache mitten in der Nacht aufwachst oder Beschwerden wie morgendliche Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme auftreten, lohnt sich ein Gespräch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt. Bei Verdacht auf Schlafapnoe können spezielle Schlaflabore weiterhelfen. Auch RLS lässt sich diagnostizieren – und behandeln. Je früher, desto besser, denn chronische Schlafprobleme wirken sich oft nicht nur auf die Stimmung, sondern auch auf die körperliche Gesundheit aus.

Zwischen Alltag und Nacht: Die psychische Komponente

Viele Schlafprobleme hängen mit psychischer Anspannung zusammen. Sorgen, Stress oder auch depressive Verstimmungen können den Schlaf massiv beeinflussen – und umgekehrt. Wer sich tagsüber überfordert fühlt, schläft nachts schlechter. Schlafprobleme sind also nicht nur körperlich, sondern auch emotional ein Thema. Achtsamkeit, Stressreduktion und das bewusste Abschalten am Abend sind keine Esoterik, sondern können dabei helfen, dem Körper wieder Vertrauen in die Nacht zu geben.

Techniken wie Atemübungen, Meditation oder das gezielte Reflektieren des Tages in einem Tagebuch haben für viele Menschen einen positiven Effekt. Entscheidend ist, dass du dich selbst beobachtest und dir erlaubst, verschiedene Wege auszuprobieren – ohne Druck, aber mit dem Ziel, deinem Körper wieder zu vertrauen.

Medikamente & kleine Helfer? Ja, aber mit Vorsicht

Schlaftabletten wirken – aber oft nur kurzfristig. Sie sollten immer nur in enger Absprache mit medizinischem Fachpersonal eingenommen werden, da sie abhängig machen können und häufig die Ursache nicht beheben. Auch bei RLS oder Schlafapnoe gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die jedoch individuell angepasst werden müssen. Eigeninitiative ist gut, aber gerade bei komplexen Schlafstörungen braucht es eine fundierte Abklärung.

Außerdem bringt nicht alles, was als „Schlafhilfe“ verkauft wird, auch echten Nutzen. Nahrungsergänzungsmittel, Kräutertees, ätherische Öle oder Schlaf-Apps können ein Gefühl von Kontrolle vermitteln – ob sie wirklich helfen, ist individuell verschieden. Der Placeboeffekt spielt oft eine größere Rolle, als viele denken. 

Trotzdem kann es sinnvoll sein, verschiedene Ansätze auszuprobieren – solange dabei kein unrealistischer Anspruch an die sofortige Wirkung besteht. Manchmal reicht schon das Gefühl, etwas aktiv gegen das nächtliche Gedankenkarussell zu tun, um einen Unterschied zu spüren.

 

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