Privatmuseum Ernst Fuchs, Wien
Einigen Entwürfen von Otto Wagner folgend, hat Ernst Fuchs die Wohnraumgestaltung in genialer Weise seinen Bedürfnisse angepasst, jedoch die Architektur des Wiener Fin-de-Siecle nicht verändert.
In den einzelnen Räumen werden die Arbeiten des Malers und Künstlers Ernst Fuchs von seinen Anfängen bis zur Gegenwart präsentiert. Der Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus zeigt bereits in seinen Frühwerken seine schöpferische Begabung.
So findet sich z. B. ein Selbstporträt des Künstlers, welches er als 15jähriger gemalt hat. Er wollte sich darstellen, wie er wohl im Alter aussehen könnte. Die Zeichnung ist geradezu unheimlich in ihrer Ähnlichkeit mit dem Aussehen des Künstlers in der Jetztzeit, mit Käppchen und Vollbart.
In den Werken des Künstlers spiegelt sich seine tiefe Gläubigkeit (seine Mutter war Christin, Vater Jude), jedoch auch seine innere Zerrissenheit. Immer wieder finden sich sakrale Elemente bzw. Themen in seinen Gemälden, sei es Christus auf dem Kreuz, Maria mit dem Kinde, die Schöpfungsgeschichte usw.
Verbunden mit dem ihm eigenen Gefühl für Erotik und weibliche Schönheit produziert Ernst Fuchs zahlreiche Skulpturen und Bilder, die durch ihre ausgeprägten Formen die Sinnlichkeit ausdrücken.
In seinen weiblichen Akten verewigt der Vater von 16 Kindern seine Ehefrauen und Gefährtinnen.
Nicht nur die Villa selbst, sondern auch die Brunnenanlage im Garten der Fuchs-Villa ist eine Inszenierung. Das "Nympheum Omega" erinnert an die Gaudi-Brunnen in Barcelona und hat eine Farbenpracht, die ihresgleichen sucht. Im Inneren des Brunnen werden die Materialien Spiegel und Gold in verschwenderischer Weise zu einer Symbiose gestaltet.
Das Museum kann von Montag bis Freitag, 10:00 bis 16:00 Uhr, besichtigt werden. Führungen gegen Voranmeldung.
Privatmuseum Ernst Fuchs
A-1140 Wien, Hüttelbergstrasse 26
Telefon: +43-1-914 85 75
eMail: ernst_fuchs@gmx.at
www.ernst-fuchs.at
www.ernstfuchs-zentrum.com
Ein Kulturtipp von Edith Spitzer.
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