Palmbuschbinden in der Steiermark
In vielen Regionen Österreichs ist es üblich, am Palmsonntag bei einer Prozession durch den Ort oder vor der Kirche Palmbuschen zu weihen. Von den gesegneten Palmzweigen erhoffen sich die Menschen Schutz für Haus und Hof sowie eine gute Ernte.
Die Palmbuschen unterscheiden sich in der Steiermark von Region zu Region in ihrer Größe, Höhe und Machart. Einigkeit herrscht einzig bei den verwendeten Pflanzen. Hauptbestandteil sind Zweige von Weiden, sogenannte Palmkätzchen. Dazu kommen Zweige vom Buchsbaum, Wachholder, von Eiben, Tannen oder Thujen.
- Im Ausseerland werden die Palmbuschen mit „Riatln“ (gespaltenen Weidenzweigen) gebunden und mit Seidenmaschen und „Beigln“ (einem ringförmigen Fastengebäck) geschmückt.
- In Gaishorn im Paltental befestigen die Menschen kleine Palmbuschen an meterhohen, mit bunten Seidenbändern umwickelten Stangen in unterschiedlichen Höhen. Den Abschluss bildet jeweils ein größerer Palmbusch.
- Bis zu fünfzehn Meter hoch sind die Palmbuschen in Haus in Ennstal. Die längsten werden jährlich prämiert. Im Ennstal ist es Tradition, dass Großväter die Palmbuschen binden. Die Aufgabe ihrer Söhne und Enkel ist es, die hohen Stangen durch geschicktes Umlegen und Einfädeln nach der Weihe und Prozession in die Kirche zu bringen.
- Handliche ein bis zwei Meter hoch sind die mit Palmkätzchen und Thujenzweigen gebundenen Palmbuschen im Mariazellerland. Als schmückende Elemente kommen Buchskränze, Seidenblumen und bunte Bänder dazu.
- Im Vulkanland, wo der Palmsonntagsschmuck besonders kunstvoll ausfällt, können interessierte Besucher selbst Hand anlegen: Am Freitag vor dem Palmsonntag weihen die Stainzer Korbflechter Erwachsene und Kinder in die Kunst des Palmbuschenbindens ein.
Weitere Informationen:
Steiermark Tourismus
https://www.steiermark.com
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