
Niederösterreichische Landesausstellung: Schloss Pöggstall "Alles was Recht ist"
Von 1. April bis 12. November 2017 ist Schloss Pöggstall im Südlichen Waldviertel zentraler Ausstellungsort der Niederösterreichischen Landesausstellung. In der Ausstellung „Alles was Recht ist“ wird auf die Entwicklung der Rechtsprechung im historischen Kontext bis zu aktuellen Fragestellungen nachgegangen.

Ein weiterer Abschnitt widmet sich dem Unrecht im Nationalsozialismus. Rechtsverständnis und Verbrechen des Regimes werden vor allem unter einem gesellschaftlichen Blickwinkel betrachtet. Was trug die zivile Bevölkerung zu den Geschehnissen bei? Welche Handlungsoptionen hatten jene, die in einer Täterrolle waren? Außerdem wird die juristische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus von 1945 bis in die Gegenwart beleuchtet.

Der letzte Abschnitt rollt die Geschichte der Menschen- und Grundrechte auf, die mit der Entstehung der modernen Verfassungsstaaten im ausgehenden 18. Jahrhundert eng verbunden sind. In diesem Teil der Ausstellung werden die Gäste einerseits mit den Meilensteinen dieser Entwicklung konfrontiert, andererseits mit gegenwärtigen Verletzungen der Menschen- und Grundrechte.

Schloss Pöggstall

Aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als die Familie der Hölzlers, ein Wiener Bürgergeschlecht, die Burg innehatte ist eine hölzerne Stube erhalten – eine Abfolge von Stube, Kammer und Saal. Genauso hat man in einer Burg im Spätmittelalter gelebt - das ist in Teilen noch erhalten – ein wunderschönes Dokument welches das historische Burgleben abbildet.
Pöggstall - als Glücksfall
Die Besitzer von Schloss Pöggstall spielten in der allerersten Reihe der Politik mit - als die großen Diplomaten und Feldherren der Habsburger. Sie kannten das gesamte aktuelle Kunstgeschehen in den damaligen Kunstmetropolen; Italien und Niederlande. Dieses Wissen nahmen sie zeitnahe, unmittelbar mit und setzten es im Südlichen Waldviertel um.

Erstmals, nach 500 Jahren, werden Kunstobjekte, welche in musealen Sammlungen weltweit verstreut sind, in Pöggstall wieder zusammengeführt. An jenem Ort, an dem diese Objekte in Auftrag gegeben wurden wird u.a. eine Leihgabe aus der Eremitage Sankt Petersburg, das Porträt des Georg von Rogendorf, zu sehen sein.
Die riesige Schlosskapelle: „Nicht kleckern sondern klotzen!“

Diesen Bautyp einer zweischiffigen Hallenkirche mit geradem Ostabschluss findet man bei der Georgskapelle Friedrichs des III. in Wiener Neustadt und ebenso als Grundriss in der Zisterzienser Stiftskirche von Neuberg an der Mürz. Überspitzt ausgedrückt: Kasper von Rogendorf baute sich eine kaiserliche Schlosskapelle neben seinem Schloss.
Die Niederösterreichische Landesausstellung "Alles was Recht ist" ist bis 12. November 2017 täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Schloss Pöggstall
A-3650 Pöggstall, Hauptplatz 1
www.alleswasrechtist.at
Anreise: Map Start Map Ende
Ein Ausstellungs- & Ausflugstipp von Edith Spitzer.