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Naturkosmetik: Natur pur?

Konsument-Test: Die meisten haben eine gute Pflegewirkung. Es gibt jedoch Beeinträchtigungen durch Parfümierung.
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Seit Stars wie Nicole Kidman und Julia Roberts öffentlich für Produkte von Dr. Hauschka & Co schwärmen, freuen sich die Hersteller von Naturkosmetik über saftige Zuwachsraten. Das Testmagazin "Konsument" hat elf Naturkosmetik-Gesichtscremen untersucht, die speziell Feuchtigkeitsanreicherung ausloben. Fazit:
Sämtliche Cremen sind gut verträglich, die meisten auch angenehm in der Anwendung. Den Testsieger gibt es preiswert im Drogeriemarkt.

55PLUS VKI-Test - Naturprodukte

Wer zu Naturkosmetik greift, tut dies, um sich mit chemisch unbehandelten Produkten zu pflegen. Doch: "Als Naturkosmetik beworbene Cremen, Lotionen & Co können durchaus auch synthetisch hergestellte Stoffe enthalten, insbesondere Konservierungsstoffe", klärt "Konsument"-Kosmetikexperte Konrad Brunnhofer einen weit verbreiteten Irrglauben auf. Eine gesetzlich festgeschriebene Definition auf europäischer Ebene gibt es derzeit nicht. Zudem ist es für Laien nicht immer leicht erkennbar, welche Bezeichnungen für Natur- und welche für synthetische Stoffe stehen.

Auf letztere wird bei der Herstellung von Naturkosmetik meist verzichtet, da synthetische Konservierungsstoffe bei empfindlicher Haut Irritationen verursachen können. Allerdings wird die Creme dadurch mitunter anfällig für Keime, die wiederum auf der Haut ebenfalls Schaden anrichten können. Im Test wurde nur bei einer frisch geöffneten Creme - "alva Sanddorn Feuchtigkeitscreme" - erhöhte Keimzahlen festgestellt, alle anderen Produkte waren in Ordnung. Vier weitere Produkte hielten dem Belastungstest - bei dieser Prüfung wurden absichtlich Keime in die Cremen eingetragen - nicht stand. Für sie gab es Minuspunkte für die mikrobiologische Qualität.

Naturkosmetik-Produkte sind nicht zwangsläufig besser als konventionelle Erzeugnisse. Denn auch natürliche Wirkstoffe müssen nicht immer sanft zur Haut sein. So können Teebaumöl, Schafgarbe, Ringelblume oder Propolis zu Hautunverträglichkeiten führen.

In puncto Anwendung hatten die Probandinnen wenig Anlass zur Kritik. Alle Produkte waren sehr gut verträglich. Probleme verursachten allerdings die zur Parfümierung eingesetzten ätherischen Öle: Aufgrund des intensiven Duftes brachen einige Probandinnen den Test vorzeitig ab. Brunnhofer rät daher, vor dem Kauf unbedingt einen Tester zu benutzen.

Insgesamt vier Feuchtigkeitscremen - die getesteten Produkte von "Weleda", "Dr. Hauschka", "Sante" und "Iavera" - erzielten schlussendlich eine "gute" Gesamtnote. Klarer Testsieger: das "Feuchtigkeitsfluid Aloe Vera" von dm/alverde. Die Creme ist auch bei der Feuchtigkeitsanreicherung konkurrenzlos "sehr gut" und ist zudem mit 11,83 Euro pro 100 Milliliter eines der preiswertesten Produkte im Test. Die "guten" Cremen kosten rund zwei bis vier Mal so viel.

Praktische Tipps zur sicheren Anwendung von Naturkosmetik verrät der neue "Konsument" ebenso wie die genauen Testergebnisse. Alle Details auch online auf www.konsument.at.

Quelle: Verein für Konsumenteninformation, Wien

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