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Museum für Angewandte Kunst, Wien: 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur
Museum für Angewandte Kunst, Wien: 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur
Rund eintausend Exponate aus den Beständen des MAK sowie aus nationalen und internationalen Sammlungen bieten in der Jubiläumsausstellung einen Überblick über die Entwicklung der nach Meissen zweitältesten europäischen Porzellanmanufaktur. Gegründet im Mai 1718 durch ein kaiserliches Privileg zur Porzellanerzeugung an Claudius Innocentius du Paquier begann eine großartige Erfolgsgeschichte. Stil und Ausführung der Produkte aus dem begehrten „weißen Gold“ setzten im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts ästhetische Maßstäbe und Standards.Der Nachlass der 1864 geschlossenen Wiener Porzellanmanufaktur lagert im MAK. Damit verfügt das Museum über Originalzeichnungen, Grafiken, Musterbücher, Wachsmodelle, Farbproben und Musterstücke, die den Prozess der Porzellanerzeugung nachvollziehbar machen. Die Produktion deckte ein breites Spektrum ab: angefangen von Porzellankabinetten über Tafelaufsätzen und –service, Tassen und Vasen, Uhrgehäuse, Porzellanskulpturen und –büsten, szenische und florale Miniaturen bis hin zu großformatigen Porzellanbildern mit Blumenstillleben.
Viele der Designer, wie die Modellmeister Anton Grassi und Elias Hütter oder die Maler Johann Claudius und Laurenz Herr, Michael Daffinger, Joseph Rieger oder Joseph Nigg studierten an der Akademie bei Meistern, wie Franz Xaver Messerschmidt. Ihre erhaltenden Stücke, Musterbücher mit Service-Entwürfen sowie Probeplättchen für Farben und Motive zeigen die beeindruckende Form- und Dekorationsentwicklung auf. Zahlreiche hervorragende Beispiele von Services, Porzellanplastiken und monumentalen Objekten nach Entwürfen von Künstlern und Architekten der Wiener Akademie, wie Johann Hagenauer, Theophil Hansen und Eduard van der Nüll geben einen faszinierenden Einblick in den Formenreichtum der Porzellanprodukte.
Chronologisch aufgebaut, folgt die Ausstellung der historischen Entwicklung der Wiener Manufaktur fünf Bereichen:
Unter Claudius Innocentius du Paquier wurde sie im Frühbarock von 1718 bis 1744 als Privatfirma geführt.
Als „plastische Periode“ wird die Ära als vom Kaiserhaus unter Maria Theresia (1744-1784) übernommene Stätte genannt.
Im Klassizismus und Biedermeier prägten Conrad Sörgel von Sorgenthal (1784-1805) und Matthias Niedermayer (1805-1827) die Manufaktur.
Im Spätbiedermeier und Historismus leiten die Direktoren Benjamin von Schloz (1827-1833), Andreas Baumgartner (1834-1843), Franz von Leithner (1843-1854) und Alexander Löwe (1856-1864) das Unternehmen bis zur Schließung..
Erst im Jahr 1923 (Eröffnung 1924) erfolgt mit der „Porzellanmanufaktur Augarten“ die Fortsetzung der Porzellan-Produktion. Mit dem „Reiter der Spanischen Hofreitschule“ – ein Key-Piece nach einem Entwurf von Albin Döbrich (1925) – gibt die Schau auch einen Ausblick auf die Augarten-Manufaktur.
Die Ausstellung "300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur" ist bis 23. September 2018 zu sehen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr, Dienstag bis 22:00 Uhr.
Museum für Angewandte Musik, Wien
www.mak.at
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