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Redaktioneller Beitrag im Zuge einer Bewerbung
Magdeburg, die Hauptstadt Sachsen-Anhalts, ist eine Stadt, die tief in der deutschen Nationalgeschichte verwurzelt ist. Ihre Ursprünge reichen zurück bis in die Zeit Karls des Großen, doch ihre Bedeutung als kulturelles und politisches Zentrum wuchs sprunghaft unter Otto I., dem Großen, der als erster Kaiser Magdeburg zu einem der wichtigsten Zentren des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation machte. Wie kaum eine andere Stadt durchlebte Magdeburg im Laufe ihrer langen Geschichte unglaubliche Höhen und Tiefen. Dementsprechend gibt es hier viel zu sehen und zu entdecken.
Wer das erste Mal nach Magdeburg reist, gewinnt einen sehr guten Überblick bei einer Tour mit dem CityToursBus der offiziellen Magdeburg Info. Sehr empfehlenswert ist dies in Kombination mit einer Schiffstour auf der Elbe. Selbstverständlich kann man auch sehr viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen.
Das historische Magdeburg:
Der Dom ist sicherlich das geschichtliche Highlight, denn er ist untrennbar mit Otto I. und dessen erster Frau, Editha, verbunden. Ihr schenkte er als Morgengabe seine geliebte Pfalz Magdeburg. Editha verstarb sehr früh und dürfte die Kaiserkrönung ihres Gatten nicht mehr miterleben. Doch Kaiser Otto I. erwirkte vom Papst die Ernennung Magdeburgs zum Erzbistum und sicherte so der Stadt einen glanzvollen Aufstieg zu einer der bedeutendsten und größten Städte des Mittelalters. Nach seinem Ableben 973 wurde der Kaiser in einer gigantischen Trauerfeier im Dom zu Magdeburg, nicht weit vom Grab Edithas, beigesetzt.
Bis zum heutigen Tag erfährt Otto I. ungebrochene Bewunderung und Verehrung. Der Magdeburger Dom, ursprünglich katholisch, seit der Reformation evangelisch, zählt zu den wichtigsten Symbolen in der deutschen Geschichte. Durch ein Flächenbombardement in der letzten Kriegsphase 1945 großteils zerstört, erstrahlt er heute wieder im vollen Licht und ist - unabhängig vom Glauben - ein Pflichtbesuch in Magdeburg. Wer an Kirchengeschichte und -architektur generell interessiert ist, der hat in Magdeburg ein reiches Betätigungsfeld, denn die Stadt ist damit sehr gut ausgestattet.
Die alten Festungsanlagen sind beeindruckend und lassen erahnen, was es mit dem Begriff "Magdeburg, die Festung Preussens" auf sich gehabt hat. Unter preussischer Herrschaft wurde Magdeburg im 17. und 18. Jahrhundert zu einem militärischen Bollwerk ausgebaut und galt als eine der best befestigten Festungsanlagen überhaupt. Nahezu alles drehte sich hier um das Militär und um militärische Anlagen. Ein Überbleibsel der neueren preussischen Militärgeschichte ist die Eisenbahnhubbrücke über die Elbe, ein beeindruckender Industriebau, der heute den Fußgängern vorbehalten ist.
Der Alte Markt mit dem Rathaus, dem Magdeburger Reiter und dem Magdeburger Roland sind ebenso sehenswert, wie die Statuen von Otto von Guericke, bekannt durch sein physikalisches Experiment mit den beiden Kugelhälften, die mittels Vakuum untrennbar verbunden wurden, oder von General von Steuben, dem Magdeburger, der den Vereinigten Staaten den Sieg im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten sicherte und noch heute dafür in den USA hohe Bewunderung und Verehrung genießt.
Die Hegelstraße ist eine der Prachtstraßen von Magdeburg gewesen. In der Gründerzeit wurden hier für hohe Militärs und reiche Bürger prunkvolle Häuser errichtet und so die Macht und die Finanzkraft der Stadt eindrucksvoll zur Schau gestellt. Auch diese Edelmeile ging im britischen Bombenhagel unter. Die meisten der heutigen Prachthäuser wurden originalgetreu rekonstruiert und zeitgemäß wieder errichtet. Neben dem staunenden Bewundern des einstigen Prunkes sollte man durchaus einmal durchatmen und über Krieg und dessen Folgen sinnieren.
Das moderne Magdeburg:
Das bauliche Highlight der "neuen" Stadt ist unbestritten die riesige Grüne Zitadelle des Ausnahmekünstlers und Architekten Friedensreich Hundertwasser. Der Meister, dessen letztes Projekt dieser Bau war, durfte seine Fertigstellung nicht mehr miterleben. Das Credo Hundertwassers war es, Menschen, Architektur und Natur harmonisch miteinander zu verbinden und in einem organisch-ästhetischen Fluss zu halten. Die Grüne Zitadelle als Wortspiel auf die Jahrhunderte lange, militärische Ausrichtung der Stadt, ist aber auf komplett anderes ausgerichtet. Nämlich auf ein friedvolles, synergetisches Zusammenleben und Zusammenwirken auf Basis eines lebenswerten, natürlichen und gesunden Umfeldes. Einzigartig.
Wer gerne shoppen geht, der ist in Magdeburg bestens aufgehoben. Mitten in der Stadt gibt es zahlreiche, gut frequentierte Einkaufspassagen und Shopping Alleen, mit tollen Angeboten und vielen Cafés und Restaurants, um sich zwischendurch zu stärken oder zu entspannen. Die Magdeburger müssen nicht weit außerhalb der Stadt gelegene Shoppingcenter aufsuchen, sie haben alles vor der Haustüre. Eine erfreuliche Erfahrung.
Der Wohnungsmarkt scheint in Magdeburg zu boomen. Es gibt eine schier unüberschaubare Anzahl an modernen und architektonisch sehr ansprechenden Wohnhausanlagen, insbesondere entlang der Elbe. Wir schnappten dabei den Begriff "privilegiertes Wohnen" auf. Was auch immer damit gemeint ist, diese Immobilien sind jedenfalls sehenswert und man könnte dabei durchaus geneigt sein, seinen Wohnsitz hierher zu verlegen.
Was wir uns persönlich für unseren nächsten Besuch in Magdeburg aufgehoben haben, sind der Elbauenpark mit dem Jahrtausendturm, sowie das Wasserstraßenkreuz.
Magdeburg ist eine absolut sehenswerte Stadt. Und das Tolle an Magdeburg ist, dass man hier urdeutsche Geschichte in einem relaxten Wohlfühlambiente entdecken kann. Eine unbedingte Empfehlung für eine Städtereise.
JV
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