Lebensmittel als Kalorienfallen

Schokolade macht dick, Schweinenackensteak erhöht den Cholesterinspiegel, Obst ist gesund. Derlei Allgemeinplätze ranken sich zahlreich um das bunte Angebot auf unseren Tellern. Weshalb so viele Menschen undifferenzierten Aussagen wie diesen blinden Glauben schenken, mag wieder andere verwundern.

Im Großen und Ganzen steckt zwar auch oft ein Stückchen Wahrheit hinter vielen der weit verbreiteten Ernährungstipps, aber völlig unkritisch sollte man gar keine Nahrungsmittel abstempeln. Weder die Herz- und Atem-erfrisched gesunden noch die Karma- und Nieren-zerstörend ungesunden. Wenn man sich mit dem Stück Schwarzwälderkirschtorte wenigstens bewusst, Figur- und Blutfettwerte-ignorierend, etwas gönnt, so ist der umgekehrte Fall doch deutlich gemeiner. In der fälschlichen Annahme, dem Körper eine gesunde Stärkung zukommen zu lassen, quält man seinen Gaumen mit einem unliebsamen Geschmackserlebnis.

Fruchtzucker

Dieses, im Volksmund oft als "gesund" bezeichnete Süßungsmittel liefert Ihrem Körper genausoviele Kalorien wie der allgemein als "böse" bekannte, raffinierte weiße Kristallzucker. Also Achtung: Kalorienbombe.

Dabei lässt der Fruchtzucker den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen. Das macht das Produkt zwar für Diabetiker sehr interessant, leider bedingt der Effekt aber auch ein Ausbleiben des Sättigungsgefühls. Die Gefahr, mehr zu essen als man braucht, steigt. Letzter Punkt der Risikoliste: viele Menschen vertragen den süßen Stoff nicht. Er kann bei ihnen Bauchschmerzen, Blähungen und Verdauungsprobleme verursachen.

Olivenöl

Bei diesem speziellen Fett heißt es genau hingucken. Es erfreut sich dank der Herz schonenden und Figur freundlichen Mittelmeerkost eines sehr guten Rufes erfreut. Daher liegt es liegt in vielen Varianten, Preisklassen und aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren gewonnen, in den Supermarktregalen. Wie soll man da den Überblick behalten?

Raffiniertes Öl ist hitzestabil, Sie können es bedenkenlos zum Braten verwenden. Natives Öl hingegen zeigt bei hohen Temperaturen Veränderungen, die gesundheitsschädlich werden können. Es eignet sich besser für die Salatsoße oder Kaltspeisen. Olivenöl ist rein pflanzlicher Natur. So erhöht es die Blutfettwerte nicht, da ist es der guten Butter immer eine Flocke voraus. Kalorien hingegen liefern beide in hohem Maße. Das Olivenprodukt ist sogar hochkalorischer als das Kuherzeugnis.

Fruchtsaft

Ohne das farbenfrohe Glas Fruchtsaft scheinen TV-Werbungs-Mamis ihren Nachwuchs heutzutage gar nicht mehr großziehen zu können. Aber Achtung: neben den versprochenen Vitaminen liefern diese Getränke oft hohe Zuckeranteile. Das kann Karies und Übergewicht fördern. Eine gesündere Alternative stellen Mineralwasser, Kräutertees oder Fruchtsaftschorlen dar.

Milch

Das weiße Kuhprodukt macht uns groß und stark. Mit dieser Gewissheit sind wahrscheinlich die meisten von uns aufgewachsen. Wahr ist auch: Milch liefert besonders viel Kalzium. Das ist ein Mineralstoff den wir vor allem für das Wachstum und die Stabilität von Knochen und Zähnen brauchen. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass Milch ein relativ hochkalorisches Getränk ist. Ein Glas Vollmilch (200 Milliliter) liefert rund 140 Kilokalorien. Das entspricht in etwa der Energie, die 300 Millilitern eines bekannten koffeinhaltigen Erfrischungsgetränks beinhalten. Dabei ist natürlich nicht außer Acht zu lassen, dass wir mit der Milch verschieden Vitamine und Mineralstoffe konsumieren, nach denen man in dem braunen Zuckergetränk lange suchen kann. Fettarme Milch ist eine gute Lösung.

Viele Menschen vertragen Kuhmilch allerdings überhaupt nicht. Sie leiden unter einer Laktose-Intoleranz und können den in der Milch enthaltenen Zucker Laktose nicht verdauen. Anzeichen dafür können Bachschmerzen, Blähungen oder Verdauungsprobleme sein. Betroffene können, nach Absprache mit dem Arzt, auf laktosefreie Milch oder Sojaprodukte umsteigen.

Rotwein

Die Spanier, die Italiener und die Franzosen - die werden ja alle so alt, weil sie jeden Tag ein schönes Glas Rotwein trinken. Diese Erkenntnis liest man doch immer wieder gerne. So einfach ist das aber leider nicht, und wahr eigentlich auch nicht.

Was stimmt: Rotwein enthält Antioxidantien. Diese Substanzen haben eine gewisse herz- und gefäßeschützende Funktion. Allerdings nützen sie nur etwas bei Menschen, deren Herzrisiko sowieso schon erhöht ist. Und auch nur dann, wenn eine ganz bestimmte Menge Alkohol ausnahmslos jeden Tag konsumiert wird. Sie dürfen keinen Tag auslassen und über die Strenge schlagen gilt auch nicht. Da sich diese Pedanterie in der Realität als sehr schwer bis unmöglich umzusetzen erweist, leben Sie auf jeden Fall komplett Wein-frei am gesündesten. Denn Rotwein enthält nicht wenige Kalorien - zwischen 70 und 80 Kilokalorien pro 100 Gramm, also doppelt soviel wie ein Cola-Getränk zum Beispiel.

Den größten Gefallen tun Sie sich und Ihrer Gesundheit mit einer ausgeglichen Ernährung. Von allem etwas, alles in Maßen.

Quelle: ApothekenUmschau