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Kunsthistorisches Museum, Wien: Ausstellung Bruegel

Die weltweit erste große monografische Ausstellung zum Werk des bedeutendsten niederländischen Malers des 16. Jahrhunderts Pieter Bruegel des Ältern wird im Kunsthistorischen Museum Wien gezeigt.
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Kunsthistorisches Museum, Wien: Ausstellung Bruegel

Pieter Bruegel der Ältere (1525/30 bis 1569) war schon zu seinen Lebzeiten einer der begehrtesten Künstler, weshalb seine Werke bereits damals ungewöhnlich hohe Preise erzielten. Nur knapp über vierzig Gemälde und sechzig Grafiken haben sich überhaupt von der Hand des Meisters erhalten. Mit zwölf Tafelbildern besitzt das Kunsthistorische Museum die weltweit größte Sammlung an Bruegel-Gemälden. Der Grund ist, dass die Habsburger schon im 16. Jahrhundert die außerordentliche Qualität und Originalität der Bildwelten Bruegels zu schätzen wussten und sich bemühten, prestigeträchtige Werke des Künstlers zu erwerben.

Das Werk Pieter Bruegels des Älteren, der die Landschafts- und Genremalerei revolutionierte, ruft immer noch vielfältige und kontroverse Deutungen hervor. Der Reichtum seiner Bilderwelt sowie seine scharfsinnige Beobachtungsgabe üben bis heute eine besondere Faszination aus.

Die Ausstellung – once in a lifetime

In Museen und Privatsammlungen zählen die Werke Bruegels zu den kostbarsten und fragilsten Beständen. Die meisten Holztafeln sind bislang noch nie verliehen worden. Mit rund 90 seiner Werke zeigt die Ausstellung nun zum ersten Mal einen Überblick über das Gesamtwerk von Pieter Bruegel dem Älteren: Mit fast 30 Gemälden (das sind drei Viertel des erhaltenen malerischen Œuvres) sowie der Hälfte der erhaltenen Zeichnungen und Grafiken bietet die Schau eine Jahrhundertchance, in die komplexe Bildwelt des Künstlers einzutauchen, seinen kreativen Schaffensprozess nachzuvollziehen sowie seinen Bildwitz und seine einzigartige Erzählgabe kennenzulernen.

Unter den Highlights, die in der Ausstellung zu sehen sind, zählen etwa „Die Heuernte“ aus der Sammlung Lobkowicz in Prag, „Der Hafen von Neapel“ aus der Galleria Doria Pamphilj in Rom, „Zwei angekettete Affen“ aus den Staatlichen Museen zu Berlin, „Der Triumph des Todes“ aus dem Prado in Madrid, „Dulle Griet“ aus dem Museum Mayer van den Bergh in Antwerpen, „Der Turmbau zu Babel“ aus dem Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam, „Die Anbetung der Könige im Schnee“ aus der Sammlung Oskar Reinhart »Am Römerholz« in Winterthur, „Die Anbetung der Könige“ aus der National Gallery in London, die Zeichnungen „Die Imker“ aus den Staatlichen Museen zu Berlin und „Maler und Kenner“ aus der Albertina in Wien.

Als Besonderheit wird „Die Kreuztragung Christi“ als größte und im Format unveränderte Tafel Bruegels ohne Rahmen und beidseitig sichtbar ausgestellt, als würden man dem Maler über die Schulter schauen, um sich von der Fragilität und Beschaffenheit der Holztafel und der Qualität der Malschicht, deren Perfektion auch für den Erhaltungszustand der Bilder über die letzten 450 Jahre eine grundlegende Rolle spielt, überzeugen zu können.

In einem intimeren Raum werden die Gemälde mit Miniaturcharakter ausgestellt, wobei das Zentrum der Präsentation von der einzigartigen Zusammenführung beider Turmbau-Gemälde gebildet wird, die einst in der Sammlung Kaiser Rudolfs II. vereint waren.

Eine Auswahl von Objekten aus der Zeit Bruegels, die in „Kampf zwischen Fasching und Fasten“ dargestellt sind, soll dazu animieren, die Detailvielfalt dieses sogenannten »Wimmelbilds« wahrzunehmen. Die Bedeutung der einzelnen Szenen sowie Bruegels unübertroffene Gabe, die Materialität der Objekte malerisch festzuhalten, wird so unmittelbar erfahrbar. Die traditionell moralistisch geprägte Interpretation des Gemäldes wird hinterfragt und Bruegels scharfer Blick als Gesellschaftskritiker herausgestellt.

Der letzte Saal der Ausstellung ist Bruegels Spätwerk gewidmet, wobei eine differenziertere Sicht auf den ehemals als »Bauern-Bruegel« bezeichneten Künstler geboten wird. Neben „Bauernhochzeit“ und „Bauerntanz“ wird das legendäre mutmaßliche Vermächtnisgemälde „Die Elster auf dem Galgen“ präsentiert. Den krönenden Abschluss der Schau bildet die erstmalige Gegenüberstellung von „Der Vogeldieb“ mit den monumentalen Figuren der Zeichnung „Die Imker“.

Die Ausstellung "BRUEGEL" anlässlich des 450. Todestages des Künstlers ist bis 13. Jänner 2019 im Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen. Öffnungszeiten: täglich geöffnet von 10:00 bis 18:00 Uhr, Donnerstag bis 21:00 Uhr.

Kunsthistorisches Museum Wien
A-1010 Wien, Maria-Theresien-Platz
www.khm.at

Ein Kunst- & Kulturtipp von Edith Köchl.
 
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