Jüdisches Museum, Wien: Die Türken in Wien
Jüdisches Museum, Wien: Die Türken in Wien – Geschichte einer jüdischen Gemeinde
Wie der Titel aussagt, handelt es sich nicht um die Epoche der Türkenbelagerungen, sondern um die Geschichte der sefardischen Juden, die Ende des 14. Jahrhunderts aus Spanien vertrieben wurden.
Im Zuge der Inquisition flüchteten die meisten Juden ins Exil. Der Begriff „Sefarden“ leitet sich vom hebräischen Namen „Sefard“ für Spanien ab. Sie zogen zum Teil nach Portugal, nach Übersee in die neuen Kolonien, andere wieder nach Antwerpen, Amsterdam und Hamburg. Der Hauptstrom der Flüchtlinge aus Spanien fand eine neue Heimat im osmanischen Reich, das für Andersgläubige offen stand.
Über diesen Umweg über den Balkan fanden schließlich türkische Juden nach Wien, das mit den Friedensverträgen zwischen Habsburg und den Osmanen in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts wirtschaftliche und kulturelle Kontakte ermöglichte.
Die sefardischen Juden Wiens als Händler und Kaufleute waren vielfach Vermittler zwischen Ost und West und widmeten sich der Pflege alt-spanischer Poesie und Mystik.
Die Ausstellung "Die Türken in Wien - Geschichte einer jüdischen Gemeinde" ist bis 31.Oktober 2010, Sonntag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr, geöffnet.
Jüdisches Museum
A-1010 Wien, Palais Eskeles Dorotheergasse 11
Telefon: +43-1-535 04 31
eMail: info@jmw.at
www.jmw.at
Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.
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