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Im Wirtshaus, eine Ausstellung im Wien Museum am Karlsplatz in Wien
Erste große Ausstellung zur Wiener Gasthauskultur
Essen, trinken, Schmäh führen, Karten spielen, anbandeln, politisieren. Als Ort der Geselligkeit ist das Wiener Wirtshaus seit Jahrhunderten ein Fixpunkt. Doch als Mythos rangiert es hinter Kaffeehaus und Heurigem. Denn das Beisl ums Eck steht für städtischen Normalbetrieb. Zugleich ist es ein Mikrokosmos des Alltäglichen. Das Wien Museum Karlsplatz zeigt nun die erste große kulturhistorische Ausstellung zur Wiener Gasthauskultur: „Im Wirtshaus“.
Das Wirtshaus existiert in vielen Varianten. Um 1800 wird von dumpfen Weinkellern ebenso berichtet wie von gutbürgerlichen Gaststätten. Der Trakteur war eine Frühform der Schnellgastronomie, in der Weinhalle versackten die stillen Zecher.
Vor 150 Jahren waren riesige Etablissements mit Extrazimmern und Tanzsälen populär. Und es entstanden in den schnell wachsenden Arbeiterbezirken zahllose kleine Beisln.
Im 20. Jahrhundert hatte das Wirtshaus oft mit anderen Nahversorgern wie den Schnellimbissen zu kämpfen, dazu kam der Verlust des Ausschank-Monopols. Nach der Beisl-Renaissance Ende der 70er Jahre kann man heute von einer Blüte der Wiener Gasthauskultur sprechen: Das Spektrum reicht vom Edel-Wirtshaus mit neu interpretierter Wiener Küche bis zum erdigen Beisl.
Stehschank und Stammtisch
Bei aller Verschiedenheit gibt es typische Merkmale eines Wirtshauses: Die Stehschank mit der wuchtigen Kühlwand, der Stammtisch, die Schiefertafel mit den Klassikern der Wiener Fleischküche. Aber es kommt auch auf den Besuchermix an – und auf die „organisierte“ Geselligkeit: Im halböffentlichen Raum des Wirtshauses treffen sich seit jeher Stammtischrunden, Vereine und politische Gesinnungsfreunde.
Neben diesen Themen erzählt die Ausstellung vom Wirtshaus als Vergnügungsort, von Musik, Tanz und der berüchtigten Lokalszene in Neulerchenfeld. Weiters auf dem „Menüplan“: Der Wirt und die Wirtin als – oft berühmte – Hauptfiguren; Bier und Wein, die lange in Konkurrenz standen; Alkoholismus und Abstinenzler-Bewegung. Zusätzlich wird im Atrium des Museums am Beispiel von 23 Lokalen eine Typologie der aktuellen Wiener Wirtshauskultur präsentiert.
Rundgang durch die Ausstellung
Was ist typisch für ein Wiener Wirtshaus? Mit dieser Fragestellung wird der Besucher zu Beginn der Schau konfrontiert: Sind es die Wirtsleute? Die „Budel“? Oder das Maggi-Ensemble? Trotz vieler Varianten lassen sich gewisse Konstanten feststellen. So ist die klassische Einrichtung eines Wirtshauses standardisiertes anonymes Design, Resultat eines über Jahrhunderte optimierten Funktionalismus.
Von solchen generellen Überlegungen ausgehend, eröffnet sich ein historisches Panorama der Wiener Gastwirtschaft. Früheste Spuren führen in die Römerzeit. Erst kürzlich wurde im heutigen 3. Bezirk eine römische Garküche von Archäologen entdeckt. Fundstücke daraus sind in der Ausstellung erstmals öffentlich zu sehen.
Ausstellungsort: Wien Museum Karlsplatz, 1040 Wien
Ausstellungsdauer: noch bis 23. September 2007
Öffnungszeiten: DI bis SO und Feiertag, 9.00 bis 18.00 Uhr
Weitere Infos: www.wienmuseum.at
Ein Kulturtipp von Gustav Schatzmayr.
Essen, trinken, Schmäh führen, Karten spielen, anbandeln, politisieren. Als Ort der Geselligkeit ist das Wiener Wirtshaus seit Jahrhunderten ein Fixpunkt. Doch als Mythos rangiert es hinter Kaffeehaus und Heurigem. Denn das Beisl ums Eck steht für städtischen Normalbetrieb. Zugleich ist es ein Mikrokosmos des Alltäglichen. Das Wien Museum Karlsplatz zeigt nun die erste große kulturhistorische Ausstellung zur Wiener Gasthauskultur: „Im Wirtshaus“.
Das Wirtshaus existiert in vielen Varianten. Um 1800 wird von dumpfen Weinkellern ebenso berichtet wie von gutbürgerlichen Gaststätten. Der Trakteur war eine Frühform der Schnellgastronomie, in der Weinhalle versackten die stillen Zecher.
Vor 150 Jahren waren riesige Etablissements mit Extrazimmern und Tanzsälen populär. Und es entstanden in den schnell wachsenden Arbeiterbezirken zahllose kleine Beisln.
Im 20. Jahrhundert hatte das Wirtshaus oft mit anderen Nahversorgern wie den Schnellimbissen zu kämpfen, dazu kam der Verlust des Ausschank-Monopols. Nach der Beisl-Renaissance Ende der 70er Jahre kann man heute von einer Blüte der Wiener Gasthauskultur sprechen: Das Spektrum reicht vom Edel-Wirtshaus mit neu interpretierter Wiener Küche bis zum erdigen Beisl.
Stehschank und Stammtisch
Bei aller Verschiedenheit gibt es typische Merkmale eines Wirtshauses: Die Stehschank mit der wuchtigen Kühlwand, der Stammtisch, die Schiefertafel mit den Klassikern der Wiener Fleischküche. Aber es kommt auch auf den Besuchermix an – und auf die „organisierte“ Geselligkeit: Im halböffentlichen Raum des Wirtshauses treffen sich seit jeher Stammtischrunden, Vereine und politische Gesinnungsfreunde.
Neben diesen Themen erzählt die Ausstellung vom Wirtshaus als Vergnügungsort, von Musik, Tanz und der berüchtigten Lokalszene in Neulerchenfeld. Weiters auf dem „Menüplan“: Der Wirt und die Wirtin als – oft berühmte – Hauptfiguren; Bier und Wein, die lange in Konkurrenz standen; Alkoholismus und Abstinenzler-Bewegung. Zusätzlich wird im Atrium des Museums am Beispiel von 23 Lokalen eine Typologie der aktuellen Wiener Wirtshauskultur präsentiert.
Rundgang durch die Ausstellung
Was ist typisch für ein Wiener Wirtshaus? Mit dieser Fragestellung wird der Besucher zu Beginn der Schau konfrontiert: Sind es die Wirtsleute? Die „Budel“? Oder das Maggi-Ensemble? Trotz vieler Varianten lassen sich gewisse Konstanten feststellen. So ist die klassische Einrichtung eines Wirtshauses standardisiertes anonymes Design, Resultat eines über Jahrhunderte optimierten Funktionalismus.
Von solchen generellen Überlegungen ausgehend, eröffnet sich ein historisches Panorama der Wiener Gastwirtschaft. Früheste Spuren führen in die Römerzeit. Erst kürzlich wurde im heutigen 3. Bezirk eine römische Garküche von Archäologen entdeckt. Fundstücke daraus sind in der Ausstellung erstmals öffentlich zu sehen.
Ausstellungsort: Wien Museum Karlsplatz, 1040 Wien
Ausstellungsdauer: noch bis 23. September 2007
Öffnungszeiten: DI bis SO und Feiertag, 9.00 bis 18.00 Uhr
Weitere Infos: www.wienmuseum.at
Ein Kulturtipp von Gustav Schatzmayr.
Albertina, Wien: Peter Fendi und sein Kreis
Ergänzend zur Ausstellung "Biedermeier - Die Erfindung der Einfachheit" widmet sich "Peter Fendi und sein Kreis" den wichtigsten Aquarellisten des Wiener Biedermeier, von 22. März bis 7. Juni 2007.
Kulturveranstaltungen in UngarnFestivals, Events und Ausstellungen in Budapest 2007.
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