Die Berliner Mauer - Ein Rückblick

Berliner Mauer - Zeitleiste

1945  Auf der Potsdamer Konferenz beschließen die Siegermächte, Deutschland unter sich aufzuteilen. Das durch massive Gebietsverluste geschrumpfte Land wird in 4 Besatzungszonen gegliedert, ebenso die Hauptstadt Berlin.

1949  Im sowjetischen Sektor wird die DDR gegründet. Ihr Staatsgebiet umfasst neben Ostberlin, ihrer Hauptstadt, die heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Damals leben in der sowjetischen Zone rund 18,4 Millionen Deutsche.

1952  Ein erster Versuch einer Wiedervereinigung auf Vorschlag Stalins scheitert aus unüberwindlichen politischen und ideologischen Gründen. Der Beginn des massiven Auseinandertriftens der beiden deutschen Landesteile.

1953  Der Volksaufstand weitet sich, ausgehend von Ostberlin, auf die ganze DDR aus und wird von der sowjetischen Armee niedergeschlagen. Ab diesem Ereignis setzt die totale institutionalisierte Überwachung und Unterdrückung der Bevölkerung durch das SED-Regime ein.

1956  Nach dem, von den Sowjets blutig niedergeschlagenen Volksaufstand in Ungarn, wächst in der SED-Führung die Angst vor Folgewirkungen, was zu weiteren Einschränkungen der persönlichen Freiheiten der DDR-Bürger führt.

1961  Die bis dahin noch relativ durchlässigen Grenzen zu Westberlin und der BRD und die massenhafte Abwanderung unzufriedener Bürger, veranlassen die DDR-Führung zu drastischen und letztlich dramatischen Maßnahmen. Die Grenzen zu Westdeutschland werden schlagartig dicht gemacht und am

13.8.1961  die Berliner Mauer errichtet, obwohl Walter Ulbricht, damals erster Mann der DDR, dies noch zwei Monate davor süffisant dementierte. Die Mauer wird im Laufe der 1970er und 1980er Jahre immer ausgefeilter verstärkt und ausgebaut, sodass sie letztlich schier unüberwindlich geworden ist. Mit dem Bau der Berliner Mauer erstarkt der Kalte Krieg so richtig und hält die Welt für nahezu drei Jahrzehnte in Atem.

1985  Amtsantritt von Michail Gorbatschow und Beginn der Reformen und des Umbaus der UdSSR. In der Folge tritt ein schleichender aber unumkehrbarer Zerfall des gesamten Ostblocks ein und erste reale Demokratisierungsbewegungen entstehen. Einzig Erich Honecker und die oberste SED-Führung verweigern jedwede Liberalisierung und verschärfen sogar ihre Gangart. Dies führt zu immer mehr Unzufriedenheit in der Bevölkerung und in der Folge zu offenen, friedlichen Kundgebungen.

1989  Die Dynamik des Volkes ist für die DDR-Führung nicht mehr steuerbar, das sozialistisch-kommunistische System gerät massiv ins Wanken und zeigt erste Auflösungserscheinungen. Erich Honecker wird abgelöst. Über die damalige Tschechoslowakei und über Ungarn kommt es zu Massenausreisen von Ostdeutschen. Die offenen Proteste der Bevölkerung nehmen immer größere Dimensionen an, die Montagsdemonstrationen in Leipzig werden legendär.

9.11.1989  Die Ereignisse überschlagen sich. Das Politbüro plant unter dem Druck der Straße und dem drohenden wirtschaftlichen Kollaps in einer internen Sitzung, zukünftige großzügige Reisefreiheiten, allerdings unter strenger Kontrolle des Apparats. Politbüromitglied Günter Schabowski, selbst nicht bei der internen Sitzung anwesend, soll die Pläne bei einer offiziellen Pressekonferenz präsentieren, kennt diese aber nicht im Detail. Unter dem Druck der internationalen Presse erklärt er - unwissend - die Reisefreiheiten mit sofortiger Wirkung in Kraft. Momente nach dieser historischen Aussage verkünden die westlichen Medien den Fall der Berliner Mauer.



Der Rest ist eine unfassbar emotionale Geschichte mit der glücklichen Erfüllung des deutschen Einheitstraums.

3.10.1990  Wiedervereinigung Deutschlands.

JV

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