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Cranberrys - Saures gegen Entzündungen

Die roten Beeren können Blaseninfektionen vorbeugen.
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Sie sind – wie so manches in den USA – größer als ihre europäischen Verwandten: Cranberrys ähneln den heimischen Preiselbeeren. Die amerikanische Moosbeere schmeckt jedoch herb und sauer.

Cranberries-Ernte

Dass Saft und Früchte mittlerweile auch in Europa immer häufiger angeboten werden, liegt an ihren bemerkenswerten gesundheitlichen Effekten. Wer regelmäßig Saft der Cranberry (Vaccinium macrocarpon) trinkt oder ein entsprechendes Fertigpräparat nimmt, kann damit häufig wiederkehrenden Blaseninfektionen vorbeugen.

Cranberries / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIm Osten der USA wird die Pflanze mit den leuchtend roten Beeren im großen Stil angebaut und verkauft. Zur Erntezeit in den Herbstmonaten verwandeln sich die Felder in ein rotes Früchtemeer. Das liegt an der ungewöhnlichen Erntemethode: Die Felder werden geflutet, die schwimmenden Beeren maschinell vom Busch gesaugt und mit Netzen eingesammelt.

Wirksame Proanthocyanidine

Lange schrieb man die vorbeugende Wirkung der Cranberrys gegen Blasenentzündungen dem hohen Vitamin-C-Gehalt zu. Das Vitamin säuert den Harn an, und viele typische Blasenkeime vermehren sich in einem solchen Milieu schlecht. Heute gehen Experten davon aus, dass der Schutzeffekt der Beere auf ihrem Gehalt an Proanthocyanidinen beruht.

Diese "sekundären Pflanzenstoffe" hindern Coli-Bakterien daran, sich an die Schleimhautzellen der Blasenwand zu heften. Damit stören sie die Ansiedlung und Verbreitung der Bakterien, die für 80 bis 90 Prozent der Infektionen verantwortlich sind. "Mehr als 50 Prozent aller Frauen erkranken im Lauf ihres Lebens an einer Blasenentzündung – die meisten von ihnen öfter als einmal", sagt Privatdozentin Dr. Kaven Baessler von der Berliner Charité.

Hilfe gegen ein häufiges Leiden

In einer finnischen Studie tranken Frauen, die zuvor mindestens einmal eine Harnwegsentzündung hatten, sechs Monate lang täglich Cranberry-Saft. Sie konnten ihr Risiko für eine neuerliche Infektion gegenüber einer Vergleichsgruppe um die Hälfte verringern.

Die Cochrane-Vereinigung, die die Qualität wissenschaftlicher Studien bewertet, bestätigt die positive Wirkung gegen das weitverbreitete Leiden. Die Forscher fordern aber weitere Untersuchungen, die klären sollen, welche Dosis für die optimale Wirkung nötig ist. "Am häufigsten wird zweimal täglich ein Glas Fruchtsaftgetränk empfohlen", berichtet Studienautorin Ruth Jepson von der Universität von Stirling in Schottland. Dabei sollte die Saftkonzentration mindestens 25 Prozent betragen.

Doch die Möglichkeiten der sauren roten Beeren scheinen längst noch nicht ausgeschöpft. Untersuchungen weisen darauf hin, dass sie auch den Auslöser für Magengeschwüre Helicobacter pylori und den Kariesverursacher Streptococcus mutans hemmen können.

Quelle: GesundheitPro, DE


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