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Chronische Schmerzen: Nervenchirurgie als Therapiemöglichkeit
Chronische Schmerzen: Nervenchirurgie als Therapiemöglichkeit – Teil 1
Der menschliche Körper verfügt über zwei Nervensysteme: das Zentralnervensystem und das periphere Nervensystem. Letzteres liegt außerhalb des Gehirns und Rückenmarks, ist äußerst komplex, empfindlich, schnell beleidigt, aber unverzichtbar. Es ist unter Anderem für körperliche Empfindungen wie Schmerz verantwortlich, also überlebenswichtig. Ist dieses System in irgendeiner Form versehrt, beispielsweise durch eine Nerveneinengung oder Nervenverletzung, kann dies zu erheblichen Problemen führen.
Im 1. Wiener Nervenschmerzzentrum, das vom plastischen Chirurgen Dr. Veith Moser gemeinsam mit der Neurologin Mag. Dr. Pia Hollosi sowie dem Sporttraumatologen Dr. Arthur Schultz gegründet wurde, bietet man Nervenschmerzpatienten sowohl chirurgische als auch konservative Behandlungsmöglichkeiten an.
Nervenschmerzursache Gelenke
Wer aus unerfindlichen Gründen unter Gelenkschmerzen leidet, deren Ursache selbst topausgebildete Mediziner nicht herausfinden, sollte die Diagnose Nervenschmerz in Betracht ziehen. Nicht selten kommt es beispielsweise nach einer Gelenkoperation zu chronischen Schmerzen:
„In 5-10% der Fälle sind technisch korrekt und gut operierte künstliche Gelenke (Prothesen) mit anhaltenden Schmerzen verbunden. Die Patienten sind unzufrieden, haben Dauerschmerzen und eine funktionelle Beeinträchtigung. Sie werden manchmal immer wieder am schmerzenden Gelenk operiert, ohne eine Besserung zu erzielen.“, erläutert Dr. Arthur Schultz vom 1. Wiener Nervenschmerzzentrum das Problem. Hier können sowohl Operation als auch Testblockade Abhilfe schaffen: „Wir führen in solchen Fällen die diagnostische Testblockade (eine Injektion, mit deren Hilfe man den Eingriff simulieren kann, Anmerkung) durch. War diese erfolgreich, wird bei den Patienten das schmerzhafte, meistens vernarbte Nervengewebe entfernt. Wir entfernen nur die vernarbten, schmerzleitenden Nervenfasern. Diese Patienten werden schlagartig beschwerdefrei und können sofort die operierte Extremität belasten.“
Laut Dr. Veith Moser kommt es nach einer Gelenkoperation deshalb zu Nervenschmerzen, weil der Nerv durch den Eingriff gereizt wird und dem Gehirn signalisiert, dass etwas weh tut: „Es gibt beispielsweise im Knie sehr feine Nerven, die man lediglich durch eine Lupenbrille sieht. Diese enden meist kurz vor dem Gelenk und entwickeln als Folge einer Operation häufig Probleme, weil sie eingeengt bzw. beleidigt sind.“
Eine Gelenkdenervation (möglich an Handgelenk, Kniegelenk, Sprunggelenk, an der Schulter und am Ellbogen) kann sowohl den Schmerz lindern als auch vollständig beseitigen. Wer nicht auf die Testblockade anspricht, wird nicht operiert: „Ich bin natürlich nur daran interessiert, jene Patienten zu operieren, die einen Benefit haben. Im Rahmen einer Gelenkdenervation werden schmerzleitende Nervenfasern durchtrennt.“, so Dr. Moser. Bei einer Denervation kommt es zur Durchtrennung (mit Rekonstruktion oder Verlagerung) oder zur Freilegung des Nervs.
Nähere Informationen:
www.nervenschmerz.com/gelenkschmerz
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Sonja Streit.
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