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Chemnitz, Kulturhauptstadt 2025
Chemnitz, Kulturhauptstadt 2025
Bislang stand Chemnitz im Schatten der bekannten Sachsen-Städte Dresden und Leipzig. Doch unter dem Slogan „Unbekanntes sichtbar machen“ möchte die Stadt im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadt-Jahres 2025 Besucher anlocken.Geschichte in Kürze
Im Zeitalter der Industrialisierung erlebte Chemnitz als „Manchester Sachsens“ ihre Blütezeit. Bahnbrechende Erfindungen und Meisterleistungen moderner Ingenieurskunst gepaart mit Unternehmergeist waren Grundlagen, so dass sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur reichsten Stadt Deutschlands avisierte. Vermögende Industrielle ließen sich in der Stadt nieder. Dies schlägt sich auch in Kunst und Architektur nieder. Wunderschöne, aus der Gründerzeit stammende Vierteln und Jugendstil-Villen zeugen von dieser Zeit des Wohlstands.
1953 wurde aus Chemnitz Karl-Marx-Stadt. Aus der DDR-Zeit stammen die schlichten Wohnsilos im sowjetischen Stil, aber auch Schrebergartensiedlungen für die in den Industriebetrieben arbeitende Bevölkerung der Stadt. Nach der deutschen Wiedervereinigung benannte sich die Stadt wieder in Chemnitz um.
Spaziergang zu den Highlights
Sichtbares Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv der zu DDR-Zeiten Karl-Marx-Stadt genannten Industriemetropole ist der 40 Tonnen schwere und mehr als sieben Meter hohe Bronze-Kopf des Kommunismus-Urvaters, im Volksmund „Nischl“ genannt. Die riesige Statue ist auf Wunsch der Bevölkerung nach der Wende und Rückbenennung der Stadt in der Brückenstraße stehen geblieben und präsentiert sich vor einem modernen Industriegebäude. War er zwischen 1971 und 1989 Kulisse für sozialistische Feiern und Aufmärsche, so ist der Karl Marx-Kopf heute Treffpunkt der Jugend. Die umliegende Innenstadt wurde als sozialistische Musterstadt konzipiert, gilt jedoch heutzutage als Kulturdenkmal.
Vom Karl-Marx-Kopf gehen wir beim Roten Turm vorbei zum alten/neuen Rathaus. Das alte Rathaus und die dahinter liegende Jakobi-Kirche wurden beim Luftangriff auf Chemnitz 1945 zerstört. Übrig blieben der Turm und das neue Rathaus, ein historisches Gebäude aus der Gründerzeit. In den Türmen der beiden Rathäuser befindet sich ein Glockenspiel, das zu bestimmten Zeiten zu hören ist. Im Neuen Rathaus („Carillon“) sind 48 Glocken über den Platz und die Stadt zu hören, im Alten Rathausturm sind sechs Bronzefiguren aus der Chemnitzer Geschichte mit 25 Glocken zu sehen.
Auf dem Platz vor dem Rathausgebäude steht seit dem Frühjahr 2022 der Marktbrunnen „Manifold“, ein von Daniel Widrig künstlerisch gestalteter Brunnen aus silbernen Material.
Vorbei an typischen Fassaden- und DDR-geprägten Skulpturen in den Gassen und Straßen schlendern wir zum Theaterplatz. Hier steht das Ensemble aus Chemnitzer Kunstsammlungen, Opernhaus, St. Petrikirche und dem Hotel Chemnitzer Hof. Besuchen Sie das Opernhaus Backstage und genießen Sie die herrliche Innenausstattung des Zuschauerraums. Beeindruckend ist Kulisse und Werkstatt sowie die Rundbühne.
Museen
Entlang des Schlossteichs durch die Parkanlage geht es zum Schlossviertel und zur Schlosskirche. In der Schlosskirche mit dem angeschlossenen Museum erfahren wir mehr über die Gründung Chemnitz. Denn mit dem Beginn des Chemnitzer Benediktinerklosters im Jahr 1136 wurde auch die Stadt gegründet. König Lothar III. und dessen Gemahlin Richenza stifteten 1136 das Kloster, welches von Pegauer Benediktinermönchen geführt wurde. 1143 wurde das Kloster erstmals urkundlich erwähnt. In dem Schriftstück wurde dem Kloster das Recht zur Gründung eines Marktes verliehen.
Bemerkenswert ist die von Hans Witten geschaffene „Schmerzensmutter“ aus dem 16. Jahrhundert, die neben vielen Exponaten im angeschlossenen Schlossbergmuseum ausgestellt ist. Neben dem gotischen Hauptaltar, dem „Katharinenalter“, aus dem Ende des 15. Jahrhunderts sind Heiligenbilder, vor allem Szenen aus dem Leben der Märtyrerin Hl. Katharina zu sehen.
Ein absolutes Muss ist die älteste Skulptur der Stadt: der Versteinerte Wald im ehemaligen Kaufhaus Tietz. Die 25 versteinerten Baumstämme datieren mit über 291 Millionen Jahre und wurden in Chemnitz gefunden. Im Museum für Naturkunde im ersten Stock des Gebäudes erhält man bei einem Animationsfilm eine Vorstellung, wie vor über 291 Millionen Jahre bei einem Vulkanausbruch die Versteinerung passiert ist.
Das Industriemuseum in Chemnitz und das August Horch Museum in Zwickau sollte auf einer Sightseeing-Tour auf keinen Fall fehlen.
Hoteltipp
c/o56 Hotel Chemnitz
www.co56.de
Ein modernes Hotel im Schlossviertel, ca. 20 Minuten zu Fuß von der City entfernt.
Fazit
Die Industriestadt Chemnitz in Sachsen ist schon heute eine vielfältige und interessante Stadt, die sich für das Kulturhauptstadt-Jahr 2025 noch viel vorgenommen hat.
Nähere Informationen:
www.chemnitz.travel
Ein Städtetipp von Edith Spitzer.
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