Heute ist Mittwoch, der 11.09.2024 | Newsletter | Gewinnspiel
Regen, Regen - der Regen verfolgte uns seit Tagen. Entlang der Bernina-Strecke im schweizerischen Graubünden hingen die Nebelschwaden bis ins Tal. Sehr mystisch verschwanden die Züge nicht nur in den 55 Tunneln, sondern sie kamen aus dem Nichts. Wie Wesen aus einer anderen Zeit tauchten sie an markanten Stellen auf und überquerten so das berühmte 50 Meter hohe und 142 Meter lange Landwasserviadukt, bevor der Benina-Express wieder im Tunnel verschwand.
Doch warf die Sonne einige Strahlen auf die Strecke, zeigte sich der rote Bernina in seiner ganzen Pracht. Panoramafenster liessen uns staunen ob der Vielfalt der Landschaft.
Streckenführung
Von der Hauptstadt Graubündens Chur hinaus nimmt der Bernina-Express Kurs Richtung Tirano, dem Endpunkt der Zugführung. Bereits in Reichenau gibt es das erste landschaftliche Highlight - es begegnen sich Vorder- und Hinterrhein, um sich zu einem der gewaltigsten Flüsse Europas zu vereinen - "Vater" Rhein.
Der Abschnitt Domleschg zeigt uns die große Vielfalt der Burgen, Festungen, Schlösser und Kirchen, die auf kleinen Hügeln thronen. Neben Ruinen sind es jedoch die noch erhaltenen Kulturschätze, die das Mittelalter präsent halten.
Die eigentliche Albulastrecke und damit UNESCO-Welterbe beginnt in Thusis. Unmittelbar nach dem Dorf fährt der Bernina Express über das 89 Meter hohe und 42 Meter weite Viadukt über den Fluss Albula. Das Solisviadukt beeindruckt durch die größte Spannweite aller Brücken der Albulaline.
Nach Tiefencastel staunen wir über eine bauliche Meisterleistung: das Landwasserviadukt. 142 Meter lang, 50 Meter hoch führt die Strecke in einem Bogen über das Landwassertal direkt in den 200 Meter langen Landwassertunnel.
Nach Filisur mit den reich verzierten Steinhäusern gelangen wir nach Bergün, wo vis-a-vis der Station das Bahnmuseum Albula zu finden ist. Wirklich sehenswert. Die 416 Höhenmeter nach Preda werden mit Kehrtunnel, Viadukten, Brücken und Schutzgalerien überwunden. Von Preda kann man im Winter mit dem Schlittel bis nach Bergün rodeln, denn die Passstraße wird dann gesperrt.
Vorbei am 4.048 Meter hohen Piz Bernina mit dem einstigen Bauerndorf Pontresina kommen wir zur höchstgelegenen Station der Rhätischen Bahn Ospizio Bernina mit 2.253 Meter. Entlang des Lago Bianco und Lej Nair, wo auch die Wasserscheide für den südlichen und nördlichen Zufluss ist, gelangen wir nach Alp Grüm. Hier können wir aussteigen und sich an dem traumhaften Panorama erfreuen.
Ab Alp Grüm geht es bergab. Zahlreiche Kurven und Kehren sind zu passieren, vorbei an dem bezauberndem Ort Poschiavo, bis wir schließlich zu einem weiteren Highlight der Strecke kommen, dem Kreisviadukt Brusio. Hier warten zahlreiche Fotografen, um eine beeindruckende Aufnahme vom Bernina Express auf dem Kreisviadukt zu schießen.
Schließlich erreichen wir die Endstation Tirano, eine Stadt, die einst in bündnerischem Besitz war, jetzt aber auf der italienischen Seite der Alpen zu finden ist.
Bernina Express-Bus
Doch für uns ist es in Tirano noch nicht vorbei, denn der Bernina Express bietet noch eine Busfahrt durch das Veltlin, entlang des Como-Sees bis nach Lugano am gleichnamigen See an. Natürlich wollten wir das Angebot testen. Es hat sich ausgezahlt.
Ab und zu zeigte sich die Sonne und liess das Wasser des Como Sees aufblitzen. An den Hängen kleben die Häuser der typisch italienischen Dörfer und die Straßen sind so eng, dass der Busfahrer all sein Geschick einsetzen musste, um das Gefährt sicher an sein Ziel zu bringen.
Der Bernina Express von Chur/Davon/St. Moritz über Tirano bis nach Lugano in Italien führt durch eine der schönsten Strecken der Alpen. Nicht nur für Eisenbahnfreunde ein Genuss!
Ein Reise- & Bahntipp von Edith Spitzer.
Nähere Informationen:
www.rhb.ch
www.myswitzerland.com
Anreise: mit Swiss International Air Lines (www.swiss.com) nach Zürich
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* Montag - Freitag von 08.00 - 19.00 Uhr, lokale Gebühren können anfallen
Ebenfalls eine Bahnreise wert: Der Glacier Express
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