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Autoimmunerkrankung und Muskelschmerzen

Welche Autoimmunerkrankung verursacht Knochenschmerzen? Lesen Sie mehr über die Dynamik von Osteoporose und einer solchen Krankheit.

© 55PLUS Medien GmbH, Wien / Schulterbereich vorne

Autoimmunerkrankung mit Muskel- und Knochenschmerzen

Als Folge einer Autoimmunerkrankung denken wohl die meisten Patienten nicht als erstes an Osteoporose, eine Erkrankung, die in Deutschland immerhin rund 6,3 Millionen Menschen betrifft. Gerade, wenn aber eine Autoimmunerkrankung mit Muskelschmerzen oder Knochenschmerzen einhergeht, können Mechanismen zugrunde liegen, die auch den Knochenschwund – und somit Osteoporose – fördern. Doch warum?

So können Autoimmunerkrankungen zu Knochenschmerzen und Osteoporose führen

Bei einer Autoimmunerkrankung sind Muskelschmerzen und Knochenschmerzen durch Störungen der physiologischen Abläufe keine Seltenheit. Eine autoimmune Erkrankung richtet sich dabei – wie der Name schon sagt – gegen den Körper und zwar mit dem eigenen Immunsystem. Das greift wiederum verschiedenes Gewebe an und verursacht so unter anderem Beeinträchtigungen des Stoffwechsels. Betrifft es den Knochenstoffwechsel und die Einlagerung von Kalzium, kann das schon früh zu einer Osteoporose führen. Auch manche Medikamente zu Behandlung des Autoimmungeschehens können die Entstehung des Knochenschwunds fördern.

Wer also von einer Autoimmunerkrankung und Knochenschmerzen betroffen ist, sollte also auf jeden Fall eine Knochendichtemessung vornehmen lassen. Mit der eindeutigen Diagnose kann Ihr Arzt dann gezielt gegensteuern.

Osteoporose: Welche Autoimmunerkrankungen mit Knochenschmerzen kommen in Frage?

Aus der großen Zahl oder Autoimmunerkrankungen verursachen nicht alle Knochen- und Muskelschmerzen sowie eine Osteoporose. Die nachfolgenden Erkrankungen sind jedoch für diese Begleiterscheinung prädestiniert.

1. Hashimoto-Thyreoiditis
Die kurz Hashimoto genannte Autoimmunerkrankung wird häufig von Muskelschmerzen und einer Osteoporose begleitet. Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem die Schilddrüse an und baut das Gewebe nach und nach ab. Damit fehlt ein zentraler Bestandteil der körpereigenen Botenstoffkette. Der Stoffwechsel wird an verschiedenen Stellen deutlich ausgebremst.
Wie alle Autoimmunerkrankungen ist Hashimoto nicht heilbar, die Muskelschmerzen sind aber therapierbar. Das Problem: Gerade die Behandlung der Schilddrüse mit Hormonen wird oft mit der Entwicklung einer Osteoporose in Verbindung gebracht. Deshalb raten Experten zu einer regelmäßigen Kontrolle der Knochendichte bei einer Hashimoto-Thyreoiditis.
 
2. Morbus Basedow – Schilddrüsenüberfunktion
Die überaktive Schilddrüse des Morbus Basedow ist ebenfalls die Folge einer Autoimmunerkrankung. Muskelschmerzen sind dabei nicht symptomatisch, können jedoch über die Medikation ähnlich wie Hashimoto das Risiko für die Minderung der Knochendichte deutlich erhöhen.
Hier greifen die Antikörper die Schilddrüse allerdings nicht direkt an. Vielmehr ahmen sie in ihrer Struktur ein Hormon der Hypophyse nach, das Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH). Das TSH stimuliert die Bildung der Schilddrüsenhormone und führt so zur Überfunktion, die dann medikamentös gehemmt wird. Wie bei Hashimoto steht genau dieser Eingriff in das Hormonsystem in Verdacht, auch eine Osteoporose hervorzurufen.
 
3. Morbus Addison
Beim Morbus Addison greifen Antikörper die Nebennierenrinden an und führen so nach und nach zum Verlust dieser wichtigen Hormonproduktionsstätte. In der Folge fehlen unter anderem die wichtigen Botenstoffe Cortisol und Aldosteron. Die Autoimmunerkrankung geht zwar selten mit Muskelschmerzen einher, jedoch mit einer typischen Muskelschwäche.
Behandelt wird sie mit der dauerhaften Gabe von Glucocorticoiden und Mineralcorticoiden. Erstere hemmen die Aufnahme von Kalzium im Darm, sodass der Körper nicht mehr ausreichend versorgt wird. Daher entzieht er den Knochen das für andere Prozesse benötigte Kalzium und verursacht so eine sekundäre, also durch Medikamente bedingte, Osteoporose.

4. Polymyalgia rheumatica
Eine Autoimmunerkrankung, die häufig mit Knochenschmerzen im Schulter- und Beckengürtel einhergeht, ist die Polymyalgia rheumatica. Sie entsteht durch ein überschießendes Immunsystem, das Entzündungen an eben diesen Bereichen des Körpers hervorruft. Im Gegensatz zu vielen anderen autoimmunen Erkrankungen muss sie nicht lebenslang behandelt werden. Eine Gabe von Kortison – in der Regel Prednisolon – über ein bis drei Jahre, drängt die Beschwerden erfolgreich und dauerhaft zurück.
Für die Zeit der Therapie sollte die Knochendichte jedoch nahtlos beobachtet werden, da sich Kortison negativ auf den Knochenaufbau auswirken kann. Das zeigen neuere Studien, in denen nachgewiesen werden konnte, dass die Kortisontherapie den Aufbau der Knochenzellen beeinträchtigt. Der ständige Auf- und Abbau von Knochengewebe wird durch die Behandlung zugunsten des Abbaus verschoben – eine Osteoporose kann die Folge sein. In diesem Fall ist also nicht die Autoimmunerkrankung mit ihren Knochenschmerzen die direkte Ursache, sondern deren Behandlung.

Ein Gesundheitstipp von 55PLUS-magazin.net.
 
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