Aquafitness

Wasser ist ein wahres Lebenselexier. Es ist nicht nur das beste Getränk, sondern das ideale Medium für ein vitalisierendes Ganzkörpertraining. Damit ist nicht Schwimmen gemeint, sondern jede Menge Spaß beim schwerelosen Fitnessprogramm.

„Man braucht eigentlich nicht viel für eine äußerst effiziente Wellnesseinheit im Wasser mit gesundheitlichem Zusatznutzen“ meint Sportwissenschafterin und Aquafitness-Trainerin Miriam Biritz. Wir sprechen über Wassergymnastik oder Aquafitness. Die Grundausstattung ist eine Badehose bzw. ein Badeanzug. Dazu kommen die Kosten für den Schwimmbadbesuch und die Kursgebühr. That’s it. Für wenig Geld erhält man vielfältige positive Effekte für die Gesundheit.

Übungen die an Land ganz schön mühsam sind, fallen im Wasser leichter. Dabei hilft der Auftrieb des Wassers, trotzdem die Muskelbeanspruchung aufgrund des Wasserwiderstandes viel intensiver ist. Im kühlen Nass kommt man auch nicht so leicht ins Schwitzen. Ein angenehmer Nebeneffekt für Bewegungsmuffel, die das Feeling schweißnasser Haut nicht mögen und das gern als Vorwand nehmen, die Bewegungseinheit zu spritzen.

Schwerelos und bewegungsstark

Die Bewegungen im Wasser wirken auf den ganzen Körper. Der Auftrieb erleichtert unser Körpergewicht um ein Sechstel. Das schont die Gelenke. Darum zählt Aquafitness zum fixen Angebot in Reha-Kliniken. Menschen mit Verletzungen der Gelenke, der Hüfte oder mit chronischen Einschränkungen des Bewegungsapparates beispielsweise bei einer Beinlängendifferenz oder nach einem Bandscheibenvorfall können gezielte Übungen im Wasser ausführen, die für sie an Land belastend oder unmöglich wären.

Aber auch für Gesunde ist Aquatraining genau richtig. Trainiert werden kann sowohl im Flachwasser, wo man stehen kann, oder im tiefen Wasser. Mithilfe von Auftriebshilfen wie Poolnudeln oder Bauchgurten wird der Schwerpunkt verändert und man kann gezielt bestimmte Körperpartien trainieren.

„Ein weiteres Plus ist, dass die Muskulatur im Wasser gekräftigt wird, und trotzdem bekommt man meist keinen Muskelkater“, schwärmt Biritz. Durch den Wasserdruck bewirkte Massageeffekte festigen das Gewebe und wirken durchblutungsfördernd. Davon profitieren die Venen. „Allerdings sollten Menschen mit Venenproblemen nur im Kaltwasser trainieren.“

Wer Herz-Kreislaufsystem und Atemmuskulatur stärken will, fährt mit Aquafitness genauso richtig. Und als Gleichgewichts- und Koordinationstraining ist es unschlagbar. Rückenproblemen wird durch die Verbesserung der Rumpfstabilität vorgebeugt und nebenbei steigert man sein Wohlbefinden. Das tut sowohl Seele als auch Psyche gut.

Übergewichtige aufgepasst!

Aquatraining kann der erste Schritt zum Wohlfühlgewicht sein. Denn es ist besonders für Menschen geeignet, die zu viele Kilos auf die Waage bringen. Durch gezieltes Muskeltraining und Fettabbau bei mäßiger Trainingsintensität wirkt es besonders effizient, wenn Kilos purzeln sollen. „Wie immer kommt es auf die Regelmäßigkeit an“ erklärt Biritz. „Wer zwei bis drei Mal die Woche eine Stunde im Wasser trainiert, kann davon ausgehen auch auf der Waage messbare Ergebnisse zu erzielen.“

Die Bonusliste ist zwar schon lange, aber besonders für Schwangere und Untrainierte ist Aquafitness geeignet, da die Verletzungsgefahr quasi null ist. Vergessen Sie trotzdem nicht auf das Aufwärmen, gewöhnen Sie sich beispielsweise mit einer Dusche langsam ans Wasser und trinken Sie ausreichend vor und nach dem Training.

Der gesunde Sport wird inzwischen das ganze Jahr über in vielen öffentlichen Bädern und Fitness-Centern angeboten und ist auch für Nichtschwimmer geeignet.

Quelle: www.gesundesleben.at

Ein Kapitel des Buches "Fit im Sommer" von Dr. Cathrin Drescher befasst sich mit der Aquafitness.