Was das Veilchen als kleines Wildkräuterl alles kann. Von der Kulinarik bis zur Naturkosmetik.
Tipps aus Anita's Kräuterlei am Wörthersee.
Der Frühling ist da! Überall in Kärnten erwacht neues Leben, und eines der schönsten Zeichen dafür sind die ersten Veilchen, die zaghaft aus dem Waldrand herausschauen. Du hast dich sicher auch schon gefragt, was dieses unscheinbare kleine Pflänzchen mit seinen zarten, lila Blüten alles kann. Heute nehme ich dich mit auf eine kleine Frühlingsreise direkt zu meinen Lieblingskräutern und zeige dir, wie du Veilchen für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden nutzen kannst – in der Küche, als Tee, als Tinktur, und sogar als selbst gemachte Salbe.
Warum ist das Veilchen mehr als nur eine hübsche Waldblume?
Das Veilchen ist ein echtes Talent unter den Wildkräutern. In der Volksmedizin war das Veilchen schon immer sehr geschätzt. Seine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung ist legendär und macht es vielseitig einsetzbar – ob als Unterstützung bei Erkältungen, für die Hautpflege oder für einen besseren Schlaf.
Wie sammelst du Veilchen richtig und wofür kannst du sie verwenden?
Veilchen erkennst du an den kleinen, herzförmigen Blättern und den zarten lila Blüten. Am besten pflückst du die Blüten an einem sonnigen Tag, damit sie ihre ätherischen Öle voll entfalten können. Wichtig: Sammle nur so viel, wie du wirklich brauchst, denn auch die Bienen lieben das Veilchen!
Mit frisch gepflückten Veilchen kannst du gleich loslegen:
Verziere deinen Frühlingssalat oder ein gutes Butterbrot mit den violetten Blüten, das sieht nicht nur traumhaft aus, sondern schmeckt auch herrlich mild.
Für den Vorrat sammelst du eine Handvoll Blüten und Blätter, trocknest sie schonend und bewahrst sie lichtgeschützt auf – perfekt als Wintertee gegen Husten!
Wie hilft dir das Veilchen in der kalten Jahreszeit?
Veilchentee lindert Husten, entspannt gereizte Schleimhäute und bringt einen Hauch Frühling ins winterliche Zuhause. Meine Empfehlung: Gib einfach ein bis zwei Teelöffel getrocknete Veilchen mit heißem Wasser auf, lass sie ziehen und genieße die wohltuende Wirkung.
Veilchen-Tinktur selber machen
Wenn du Veilchen haltbar machen möchtest, ist eine Tinktur ideal. Dazu legst du die Blüten (ein paar Hände voll reichen schon) in hochprozentigen Alkohol ein. Nach ein paar Wochen kannst du die Tinktur abseihen und sie tropfenweise einnehmen.
Die Vorteile?
Sie stärkt das Immunsystem,
hilft dir, einen rauen Hals zu beruhigen,
und ist ein traditionelles Hausmittel bei Erkältungsbeschwerden.
Auch als Basis für Heilöl oder in der Hautpflege kannst du die Tinktur verwenden.
Veilchensalbe machen – so geht’s
Die Haut ist trocken, irritiert oder du hast kleine, juckende Stellen? Genau dafür lohnt sich eine selbstgemachte Veilchensalbe. Veilchen wirken entzündungshemmend, sind bekannt für ihre beruhigende Kraft und bringen Linderung bei sensibler Haut.
Fülle sie in ein Glas und bedecke sie mit einem guten Basisöl (z.B. Bio-Olivenöl oder Mandelöl).
Lass die Mischung für einige Wochen im Warmen ziehen – immer wieder sanft schütteln!
Das Öl abseihen und mit etwas Bienenwachs (geschmolzen!) vermischen – fertig ist deine natürliche Veilchensalbe.
Seit Jahrhunderten wird das Veilchen in der Volksmedizin für die Hautpflege verwendet, und auch für einen besseren Schlaf – etwa, wenn du den angenehmen Duft abends auf die Brust aufträgst.
Schau dich am Waldrand oder auf bunten Frühlingswiesen um. Die ersten Sonnenstrahlen locken sie ab März aus dem Boden. Achte beim Sammeln bitte darauf:
Pflücke nur dort, wo keine Hunde unterwegs waren.
Nimm nur einen kleinen Teil der Blüten, damit die Pflanzen sich weiter ausbreiten und die Insekten noch genug Nahrung finden.
Achte auf geschützte Flächen – Veilchen lieben ruhige, unberührte Ecken!
Veilchen sind nicht nur eine gesunde Zutat und ein sanftes Heilmittel, sie erinnern mich auch jedes Jahr an eine wichtige Lektion: Das Veilchen ist ein Symbol für Bescheidenheit, aber auch für Heilkraft, die mitten in deinem Alltag wachsen kann.