
Nach Ende des von NAZI-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieges, wurde die daniederliegende einstige Großmacht flächenmäßig massiv geschrumpft und von den Alliierten Siegermächten in Besatzungszonen aufgeteilt. Neben dem Strafcharakter, der dem Land und dem Volk seine Unrechtstaten vor Augen führen sollte, war eine weitere, weltpolitische Entwicklung entscheidend für den schwierigen Verlauf Nachkriegsdeutschlands. Die beginnende Spaltung in Ost und West, in die kommunistische Hemisphäre und in den kapitalistischen, freien Westen.

Der fatale, verbissene und unversöhnliche Gegensatz der beiden Weltanschauungen bestimmte fortan auch das Schicksal Deutschlands, dessen Teilung in ein freies West- und in ein kommunistisch-diktatorisches Ostdeutschland für Jahrzehnte faktisch in Mauerstein eingemeißelt wurde.

Der Kalte Krieg zwischen Ost und West hielt auch das geteilte Deutschland in Geiselhaft, zerriss Familien und Freundschaften und brachte sehr viel Leid über die Menschen.


Das krankhaft verblendete, paranoide SED-Regime unter zuerst Walter Ulbricht und dann Erich Honecker sperrte sein eigenes Volk in einen tödlichen Mauerkäfig und unterdrückte mit seiner STASI brutal jedweden Individualismus und jedwede Kritik. Der Todesstreifen, wie die innerdeutsche Grenze auch genannt wurde, war das schmerzhafte Symbol für Politfanatismus, Machtmissbrauch und dem kompletten Fehlen jedweder Menschlichkeit der kommunistischen Machthaber, die in der Berliner Mauer einen ewigen Schutzwall zur Verteidigung ihrer Ideologie und Macht sahen.


Dass das Ende der SED Eliten dann doch schneller kam, als selbst die größten Optimisten im Westen glaubten, war vor allem zwei Umständen geschuldet:
Zum einen dem radikalen Umbau der Sowjetunion unter Michael Gorbatschow, der ab 1985 mit Glasnost und Perestroika nicht nur den sowjetkommunistischen Showdown einleitete. Und zum anderen den ostdeutschen Friedensdemonstrationen, allen voran den Montagsdemonstrationen in Leipzig, die das DDR-Regime letztlich ins Wanken und schließlich zum Einsturz brachten.

Der Herbst 1989 sprengte Jahrzehnte der Versteinerung. Die legendäre Montagsdemonstration am 9. Oktober in Leipzig mit über 70 Tausend TeilnehmerInnen war der unglaubliche Anfang vom Ende einer Diktatur, die aus einer ursprünglich hehren Idee von Frieden, Freiheit und Gleichheit sehr schnell die Schreckensherrschaft des NS-Unrechtsstaates in anderer politischer Färbung fortsetzte.

Dass das friedliche Aufbegehren der mutigen Leipziger einen derartigen Polit-Tsunami auslösen konnte, war zwei unerschrockenen Ostberliner Menschenrechtsaktivisten und Filmemachern zu verdanken, die unter ständiger Angst, von der STASI verhaftet zu werden, dieses denkwürdige Ereignis an diesem 9. Oktober 1989 filmten: Siegbert Schefke und Aram Radomski. Ihre filmische Dokumentation dieses Großereignisses wurde am nächsten Tag via Westfernsehen in die gesamte DDR ausgestrahlt und führte zu einem Politbeben. Denn bis dato sprach der DDR Funk immer nur von einigen wenigen, verbrecherischen Chaoten, die völlig unbedeutend wären und gleich als Volksfeinde festgesetzt werden würden.

35 Jahre nach der legendären Montagsdemo schildert Siggi Schefke in einem Interview hoch oben am Turm der Reformierten Kirche, von wo aus die einstigen Bilder aufgenommen wurden, die bangen Stunden in Kälte und Regen:
Die Montagsdemo in Leipzig am 9. Oktober 1989 - Anfang vom Ende der DDR
JV
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