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Warum Sexualität kein Alter kennt - Teil 2

Sexualität im Alter - Wie sich das Alter auf die Sexualität auswirkt.
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© Iris Jucies / Rückenansicht

Im Idealfall werden wir alle irgendwann alt, wobei jeder natürlich möglichst gesund bleiben möchte. Wer in jungen Jahren regelmäßig Sex hat, wird dies vermutlich auch im Alter fortführen wollen, was nicht immer ganz einfach ist. Der Mensch verändert sich mit der Zeit, was sich auch auf seine Sexualität auswirkt.

© Markus Margreiter, privat / Dr. Markus Margreiter_privat / Zum Vergrößern auf das Bild klickenMänner können mit zunehmendem Alter körperliche Probleme entwickeln, die die Ausübung eines befriedigenden Sexuallebens erschweren. „Gerade die Sexualität des Mannes ändert sich mit zunehmendem Alter maßgeblich.“, weiß der Facharzt für Urologie und Andrologie am Wiener AKH, Prof. Markus Margreiter, zu berichten. „Der sexuelle Reaktionszyklus, der aus Erregungsphase, Plateauphase, Orgasmus und Ejakulation mit anschließender Auflösung und Regenerationsphase besteht, gestaltet sich in jungen Jahren anders. Männer brauchen mit zunehmendem Alter länger, um eine Erektion zu erreichen. Nicht selten ist das nur möglich mithilfe direkter Stimulation, während es in der Jugend lediglich einen optischen Reiz brauchte.“

Völlig normal: Körperliche Veränderungen

© Iris Jucies / Akt_last / Zum Vergrößern auf das Bild klickenObwohl häufig behauptet wird, dass Männer mit zunehmendem Alter lediglich interessanter werden, ist definitiv kein Mensch vor körperlichen Veränderungen gefeit. Gerade im Bereich Sexualität „funktioniert“ der männliche Körper mit den Jahren anders, was für manche ein großes Problem darstellt. „Für die Sexualität beim alternden Mann gilt, dass sich häufig Fehlvorstellungen bezüglich der sexuellen Leistungsfähigkeit manifestieren. Wenn mich Paare aufsuchen, deren Sexualleben von Problemen belastet ist, weil er beispielsweise seine Erektion nicht aufrechterhalten kann, sehe ich mich häufig mit sehr verständnisvollen Frauen konfrontiert.“, berichtet Prof. Margreiter aus seiner Praxis. „Verständnis ist in solchen Fällen das Allerwichtigste, denn Männer haben meist Hemmungen über Probleme zu sprechen, die ihre Sexualität betreffen.“

Patienten mit altersbedingten Begleiterkrankungen liefen Gefahr, Depressionen zu entwickeln, die in der Folge zu erektiler Dysfunktion (darunter versteht man die Beeinträchtigung der Fähigkeit, eine Erektion zu entwickeln oder für einen befriedigenden Sexualverkehr aufrechtzuerhalten, Anmerkung) führen könnten, so der Mediziner. Organisch bedingte Potenzprobleme seien im höheren Alter keine Seltenheit. Unter Umständen sei keine so starke Steifigkeit des Penis mehr möglich und Orgasmus und Ejakulation veränderten sich. „In Bezug auf den Samenerguss finden Veränderungen statt, das Volumen nimmt etwas ab ebenso wie das Verlangen, zu ejakulieren.“, gibt Dr. Margreiter zu bedenken. Des Weiteren verlängere sich die Phase von einem Orgasmus zum nächsten, was allerdings medikamentös positiv beeinflusst werden könnte.

Weitere Informationen:
www.dr-margreiter.at

Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Sonja Streit

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