Waldmuseum Zwiesel, Deutschland: Silberglas - Bauernsilber - verspiegeltes Glas
Das Waldmuseum Zwiesel in Bayern-Böhmerwald zeigt aus der umfangreichen Glassammlung aus fünf Jahrhunderten diesmal besonders schöne Exemplare des Silberglases.
Wie der Glasspezialist Dr. Werner Endres betont, ist die Bezeichnung „Bauernsilber“ wohl üblich, aber nicht richtig, die von ihrer Funktion als Silberersatz für ärmere Bevölkerungsschichten herrühren mag. Die Welt des Silberglases reicht von reich verzierten, bemalten bürgerlichen Gläsern, Pokalen und Vasen bis zu kirchlichen Gefäßen wie Kerzenhalter, Weihwasserkessel, Heiligenfiguren und Versehgarnituren.
Die Herstellung ist kompliziert und bedarf geschickter Glasbläser. Zuerst wird ein Glasrohling geblasen, der dann eingestülpt wird, sodass ein doppelwandiges Gefäß entsteht. In diesen Zwischenraum wird flüssiges Silbernitrat eingefüllt, die Form so lange geschüttelt, bis sich eine dünne Silberschicht auf die Gefäßinnenseite niedergeschlagen hatte.
Die überschüssige Silbermischung wurde abgegossen (daher an der Unterseite ein Loch) und das frisch versilberte Glas an der Luft getrocknet. Besondere Verfahren ergeben eine „Vergoldung“. Das Loch wird mit Glasplättchen oder Karton verschlossen.
Zu der Ausstellung "Silberglas - Bauernsilber - verspiegeltes Glas" gibt es einen sehr informativen Katalog mit vielen Abbildungen, zu sehen sind die Schaustücke bis 31. März 2009.
Waldmuseum Zwiesel (Museumsleiter Fritz Bauer)
D-94227 Zwiesel, Stadtplatz 29
Telefon: +49-9922-84 05 83
eMail: waldmuseum@zwiesel.de
www.waldmuseum-zwiesel.de
Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.
Habe einige Stück zu Hause, die noch ganz sind, aber unten offen und blind.
Danke für Ihre Antwort
Margit Sommerfeld
E-Mail: sommerfeldctk.at