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Vitamin D-Mangel

Das fettlösliche Vitamin D nimmt eine Sonderstellung in unserem Körper ein.
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Vitamin D Mangel


Foto © Edith Spitzer, Wien | 55PLUS Medien GmbH / VitaminD-Tropfen

Kein anderes Vitamin ist in den vergangenen Monaten so in den Mittelpunkt gerückt worden wie das Vitamin D. Mag. Helga Cvitkovich-Steiner von der Ernährungswissenschaftlichen Unternehmensberatung Esspertise, erklärt warum: "Das fettlösliche Vitamin D nimmt unter den Vitaminen deshalb eine Sonderstellung ein, da es vom Menschen selbst durch Sonnenbestrahlung (UVB-Licht) gebildet werden kann. Nur wenige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin D, in erster Linie Fische mit hohem Fettgehalt wie Hering, Makrele, Sardine und Lachs."

Geht es nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, bestätigen aktuelle Forschungsergebnisse, dass eine gute Vitamin D Versorgung bei älteren Menschen unter anderem das Risiko für Knochenbrüche bei Stürzen, Kraftverlust oder Mobilitätseinbußen senken kann. In Deutschland weisen rund 60 Prozent der Bevölkerung hinsichtlich internationaler Kriterien jedoch eine unzureichende Vitamin D Versorgung auf. In Österreich befindet sich das Vitamin laut des Ernährungsberichtes unter den Risikonährstoffen, sprich keine Altersgruppe erreicht die bisher gültige Zufuhrempfehlung.

Vitamin D und seine Funktion

Foto © Privat / Helga Cvitkovich-Steiner / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIn erster Linie wird der Calcium- und Phosphatstoffwechsel durch das Vitamin D geregelt und damit die Mineralisierung und Härtung des Knochens gefördert. Die Funktion des Vitamins hinsichtlich des Kalziumstoffwechsels ist gut bekannt, wie Cvitkovich-Steiner ausführlich beschreibt: "So reguliert es zum Beispiel die Kalziumkonzentration im Körper, indem es die Aufnahme des Mineralstoffs aus dem Darm verbessert. Es scheint aber auch den Kalzium-Umschlag in den Herzzellen beeinflussen zu können. Damit sich der Muskel zusammenziehen kann, muss die Kalziumkonzentration kurzfristig stark ansteigen. Dazu zapft das Herz einen innerzellulären Kalziumspeicher an, den es bei der Entspannung mithilfe kleiner Pumpen wieder füllt. Vitamin D scheint die Aktivität dieser Minipumpen zu beeinflussen. Wenn die aber nicht richtig funktionieren, kann der Herzmuskel nicht vollständig kontrahieren."

Die Ernährungsexpertin weiter: "Die aktive Form von Vitamin D im Körper, Calcitriol, wird auch als Vitamin D-Hormon bezeichnet. Seine Wirkungen beschränken sich nicht auf die Kalziumhomöostase. Es beeinflusst die Differenzierung von Epithelzellen der Haut und moduliert die Aktivität von Zellen des Immunsystems. Auflerdem steuert es die Bildung zahlreicher Proteine, indem es hormonsensitive Gene beeinflusst." Darüber hinaus beteiligt sich das Vitamin D an Muskelstoffwechsel, Infektabwehr und allgemeinen Stoffwechselvorgängen im Organismus.

Mangelerscheinungen

Im Erwachsenenalter führt ein ausgeprägter Vitamin D-Mangel zur Osteomalazie. "Typisch sind bandförmige Umbauzonen, die tragenden Knochen verbiegen sich langsam. Eine suboptimale Vitamin D-Versorgung trägt zur Entstehung der Osteoporose im Alter bei, mit gehäuftem Auftreten von Spontanfrakturen", erklärt Cvitkovich-Steiner. Im Säuglings- und Kleinkindalter tritt die Rachitis als Krankheitsbild auf, die sich meist in einer Skelettdeformierung äußert, welche unter anderem bei O-Beinen zu beobachten ist.

Erste Schritte für eine gute Zuführung von Vitamin D kann jeder selbst mit einem regelmäßigen Aufenthalt im Freien durchführen. "75 bis 90 Prozent entstehen durch UVB-Bestrahlung der Haut. Wenigstens normalerweise. Wer tagein, tagaus ein Schattendasein im Büro fristet und in der Freizeit hauptsächlich vor dem Fernseher oder am Computer sitzt, bildet zu wenig Vitamin D", sagt die Expertin.

Wer ist gefährdet?

Ältere Menschen stellen eine besondere Risikogruppe dar. Sie halten sich seltener im Freien auf, sind gar bettlägerig und im Zuge des Alters lässt außerdem die Fähigkeit nach, die wertvolle Substanz selbst herzustellen. "Ein 80-Jähriger produziert bei gleicher UVB-Einstrahlung nur noch ein Viertel der Menge eines 20-Jährigen", schildert die Ernährungsexpertin. Wird zudem eher seltener zu Fisch gegriffen, ist eine optimale Zufuhr nur durch eine Ergänzung zu erreichen.

Gefährdet sind auch Menschen, die einen erhöhten BMI aufweisen. Vitamin D ist hier nur teilweise bioverfügbar. Neben der verminderten Sonnenexposition und zu hohen Verwendung von Sonnencremefaktoren ist eine dunkle Hautpigmentierung sowie eine ausgeprägte Wintersaison für zu wenig Vitamin D Produktion verantwortlich. Ein Tipp von Helga Cvitkovich-Steiner: "Safe Sun lautet das Motto. Als Faustregel gilt: mehrmals pro Woche 15 Minuten ohne Sonnencreme. Dabei reicht es, Arme und Beine oder Hände, Arme und Gesicht der Sonne auszusetzen. Danach sollte Sonnencreme aufgetragen werden."

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf:
Deutschen Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de

Ein Beitrag von Mag. Anita Arneitz.

 

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Kommentare
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  von Sebastian am 23.01.2013 12:01
Sehr guter Artikel.
Aber ganz ohne Vorsicht ist das Thema Vitamin D nicht betrachten, da Vitamin D nicht etwa Vitamin C wasser- sondern fettlöslich ist und es somit zu einer Überversorung/Vergiftung kommen kann.

Bei einer präventiven Einnahmen von ca. 1.000 internat. Einheiten pro Tag wird das nicht der Fall sein, aber bei höheren Dosen über einen langen Zeitraum kann das vorkommen.

Es wird nicht umsonst empfohlen den eigenen Vitamin D Spiegel ca. 3 mal pro Jahr testen zu lassen. Geht heutzutage einfach zu Hause. Tests gibt es für unter 30-40€ bei Amazon oder die Google Suche.

Habe im letzten Jahr selbst zweimal einen Test zuhause gemacht. Hat mir deutlich gezeigt wie stark mein Mangel war und wieviel Vitamin D ich wann zu mir nehmen muss. Hatte damals immer hier bestellt http://bit.ly/RWAfyJ
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