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Todesfalle Sekundenschlaf

Gefährlicher blinder Passagier: Sandmann im Auto.
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Mehr als 200 Tote pro Jahr fordert der Sekundenschlaf auf Österreichs Straßen, schätzen Experten. Gerade jetzt, da die Saison der Faschingsfeiern und Bälle in vollem Gange ist, kommt der Schlaf oft viel zu kurz. Autofahrer müssen nach langen Nächten sogar damit rechnen, dass der Sandmann am nächsten Tag auch bei strahlendem Sonnenschein erbarmungslos zuschlagen kann.

Zuerst das Ballvergnügen - dann ein kurzes Nickerchen und nach drei Stunden gleich wieder ab ins Büro. Ein verhängnisvoller Kreislauf beginnt. Denn der Körper rächt sich für das Schlafdefizit. Wer glaubt, dass in den Nachtstunden die größte Gefahr lauert, liegt falsch. Denn das Risiko, am Steuer einzuschlafen, ist nicht nur in den frühen Morgenstunden zwischen zwei und vier Uhr, sondern auch am Nachmittag zwischen 14 und 16 Uhr sehr groß, aber auch am Abend lauert die Gefahr, und zwar zwischen 22 und 24 Uhr.

Die innere Uhr lässt sich nicht austricksen

Energydrinks und Kaffee sind kein Schlafersatz, denn der Organismus lässt sich auf Dauer nicht mit Koffein austricksen. Und auch laute Musik und Frischluft seien keine nachhaltig wirksamen Rezepte gegen den Tunnelblick. Vermeintliche Muntermacher helfen nur kurzfristig und sind kein Ersatz für ausreichend lange Schlafphasen. Wird diese Tatsache ignoriert, wächst die Gefahr, dass man selbst einen von jenen 112 Verkehrsunfällen verursacht, die sich täglich auf österreichischen Straßen ereignen.

Hohe Unfall-Dunkelziffer

Laut Verkehrsunfallstatistik 2007 des Kuratoriums für Verkehrssicherheit sind im Straßenverkehr 644 Menschen ums Leben gekommen, bei 25 war vermutlich Übermüdung die Hauptunfallursache. Die tatsächliche Anzahl der Unfälle wegen Sekundenschlafs dürfte Schätzungen des ÖAMTC zufolge allerdings wesentlich höher liegen. Die ASFiNAG gibt dem Sekundenschlaf gar die Schuld an einem Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen.

Ziellos im "Blindflug"

Der Sekundenschlaf dauert zwar nur zwischen ein und fünf Sekunden. Aber der Fahrer ist je nach Geschwindigkeit über mehr oder weniger lange Strecken unkontrolliert unterwegs - bei einem Fünf-Sekunden-Nickerchen mit Tempo 100 sind das immerhin 140 Meter im "Blindflug".

Allianz Experte Wölfl appelliert deshalb an das Verantwortungsbewusstsein der Kfz-Lenker, sich bei ersten Warnsignalen des Körpers nicht ans Steuer zu setzen. Wer Symptome wie schwere Augenlider, oftmaliges Gähnen oder unwillkürliches Kopfnicken nicht ernst nehme, riskiere schließlich nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das anderer Verkehrsteilnehmer.

Quelle: Allianz Gruppe in Österreich


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