Wege zur Diagnose und wie man am besten damit umgeht.
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Schwindel im Alter
Schwindel im Alter
Schwindel wird unterschiedlich wahrgenommen. Manche Betroffene fühlen sich benommen und unsicher, andere berichten davon, dass sich alles dreht.Tatsache ist, dass Schwindelgefühle im Alter zunehmen. Mehr als die Hälfte der über 75-Jährigen leidet darunter. Die Ursachen dafür sind so vielfältig wie die Behandlungsmöglichkeit weiß Prim. Dr. Peter Dovjak, Leiter der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut-Klinikum Gmunden.
Um uns sicher im Raum bewegen zu können, bedarf es des Zusammenspiels von Gleichgewichtsorgan, Augen und Tiefenwahrnehmung. Diese Informationen werden im Gleichgewichtszentrum des Gehirns miteinander verglichen und koordiniert. Stimmen die Informationen nicht überein oder ist die „Datenverarbeitung“ beeinträchtigt wird uns schwindelig.
„Bei älteren Menschen kann die Abstimmung dieser drei Sinnessysteme auf Grund unterschiedlicher Ursachen gestört sein“, weiß Prim. Dr. Peter Dovjak, Leiter der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut-Klinikum Gmunden. „Zum Beispiel kann es durch eine schlechtere Durchblutung des Innenohres und eine langsamere Übertragung der Nervenreize zu Drehschwindel und Gangunsicherheit kommen. Auch Augenkrankheiten wie grauer oder grüner Star sowie Makuladegeneration können zu Unsicherheit und Benommenheit führen.“
Nicht zuletzt gibt es zahlreiche Medikamente, die als Nebenwirkung Schwindel auslösen können. „Viele unserer Patient/-innen leiden an mehreren chronischen Erkrankungen und müssen daher dauerhaft unterschiedliche Medikamente einnehmen.
Werden dann noch ohne das Wissen des behandelnden Arztes rezeptfreie Medikamente wie zum Beispiel Schmerztabletten oder Mittel gegen Schlafstörungen eingenommen, kann es schnell zu diversen Wechselwirkungen wie eben Schwindel und Benommenheit kommen“, weiß der Experte für Polypharmazie (= gleichzeitige Einnahme von mehr als fünf Medikamenten).
Um Schwindel richtig zu diagnostizieren ist es wichtig, dass die Betroffenen den Arzt ihres Vertrauens umfassend informieren und altersbedingte Schwindelanfälle nicht bagatellisieren. „Dem behandelnden Arzt ist sehr geholfen, wenn man die Art des Schwindels genau beschreibt. Es macht nämlich durchaus einen Unterschied, ob sich alles dreht oder einem zum Beispiel schwarz vor Augen wird. Auch Häufigkeit und Dauer der Anfälle sowie Auslöser und Begleiterscheinungen sind für die Diagnose relevant“, erklärt Prim. Dovjak.
Je nach Symptomen wird die Behandlung individuell angepasst. Sind Kreislaufprobleme oder ein erhöhter Blutzuckerspiegel die Ursache, werden diese Grunderkrankungen behandelt. Bei einer Beeinträchtigung des Gleichgewichtsorganes können durchblutungsfördernde Medikamente helfen. Patient/-innen mit Lagerungsschwindel wiederum sprechen oftmals gut auf Physiotherapie an. Auch eine augenärztliche Untersuchung und entsprechende Sehhilfen können Erleichterung bringen.
„Wichtig ist, dass die Betroffenen zu ihrem Hausarzt gehen und sich genau untersuchen lassen. Schwindel ist nämlich nicht nur lästig, sondern kann schwerwiegende Folgen wie Stürze, Brüche und den daraus folgenden Verlust der Selbständigkeit nach sich ziehen“, so der Experte abschließend.
Nähere Informationen:
Salzkammergut-Klinikum Gmunden
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