Rudolstadt in Thüringen
Zugegeben, ein Geheimtipp ist die Heidecksburg in Rudolstadt nicht mehr: Rund 80.000 Gäste besuchen pro Jahr das riesige Barockschloss, welches würdevoll auf dem Schlossberg der Stadt thront. Aber ein Gedränge gibt es dennoch nicht. Zum einen ist dafür das Schloss einfach zu groß und zum anderen das Angebot zu vielfältig.
Daher sollte man sich für einen Besuch schon ein paar Stündchen Zeit nehmen. Über verschiedene Wege - von anstrengend bis leicht - geht es über den Park und die Terrassen hinauf auf den Schlossberg. Von außen wirkt das Barockschloss, welches in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf den Resten einer 1735 abgebrannten Renaissanceanlage erbaut wurde, schlicht und unspektakulär. Doch der äußere Schein trügt.
Aha-Erlebnisse im Burginneren
Die Heidecksburg war bis 1918 die Residenz des Fürstengeschlechtes von Schwarzburg-Rudolstadt und beheimatet in ihrem Inneren zahlreiche architektonische wertvolle Originale.
Am besten lassen sich die kulturhistorischen Schätze bei einer Sonderführung entdecken.
Dabei führen ein Page, ein Hofmarschall oder eine Kammerzofe durch die prunkvollen Fürstensäle und plaudern Geheimnisse der hohen Herrschaften aus.
Ein Großteil der Ausstattung wie die opulent gemusterten Holzfußböden, die roten Stofftapeten, der goldene Stuck oder Lüster aus 1741 konnten erhalten werden und sind an höfischen Glamour kaum zu überbieten.
Geniale Fantasiewelten
Noch mehr Rokoko zeigt die Ausstellung "Rococo en miniature". Darin zu sehen sind die Entstehungsgeschichte und die außergewöhnlichen Werke von Bätz und Kiedorf. Die beiden Männer aus der DDR begannen bereits als Schulkinder eine eigene Fantasiewelt aufzubauen und schufen die konkurrierenden Königreiche "Palarien und Dyonien".
In rund 2.500 Briefen entwickelten sie eine eigene Sprache, Biografien, Städte, Orte und zahlreiche Rokoko-Miniaturen. Diese sind stilistisch zwar echt, entspringen aber vollkommen der Fantasie der Männer. Gerüchten zufolge soll Bätz noch an einem weiteren Lustschlösschen bauen. Für die Schöpfer dieser Miniaturwelt ist ihre "gepriesene Insel" weder Hobby noch Spiel, sondern ihr eigener Cosmos in dem sie leben.
Eine Stadt, die schillert
In der Bibliothek der Heidecksburg gibt es über 100.000 historische Bücher, darunter die Erstausgaben von Goethe und Schiller, deren Freundschaft in Rudolstadt ihren Anfang fand. Deshalb dreht sich in der historischen Altstadt von Rudolstadt alles rund um Schiller.
Die Fassaden sind geschmückt mit Schiller-Zitaten und im Schillerhaus erfährt man mehr über die romantischen Verßechtungen zwischen Schiller, Goethe und den Schwestern Caroline und Charlotte Lengefeld. Im Salon der Familie ist man dank modernster Technik hautnah beim ersten Treffen zwischen Schiller und Goethe dabei. Wie Friedrich Schiller fühlt man sich im Hause Lengenfeld auf Anhieb wohl - und verfolgt gespannt was einst in diesen Mauern geschah.
Weitere Informationen:
www.heidecksburg.de
www.schillerhaus-rudolstadt.de
Ein Reisetipp von Mag. Anita Arneitz.
Hier erfahren Sie mehr über Thüringen:
- Lustwandeln in Thüringen
- Leuchtenberg in Thüringen
- Goethe-Hochburg Weimar in Deutschland
- Greiz und Großkochberg in Thüringen
- Altenburg in Thüringen
- Schiller`s Wohnhaus in Weimar
- Jena im Landkreis Thüringen
- Landkreis Thüringen: Friedrich Schiller lockt nach Thüringen
- Eisenach in Thüringen - UNESCO-Weltkulturerbe
- Kurhaus Bad Liebenstein in Thüringen
- Kneipp-Ort Tabarz in Thüringen
- Sole-Heilbad Bad Salzungen in Thüringen
Kommentare | ||
Kommentar schreiben |