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Pflanzenkraft gegen Viren und Bakterien

Natürliche Hilfe bei Erkältungen.
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Husten, Schnupfen, Heiserkeit?
Keine Sorge, dagegen ist mehr als ein Kraut gewachsen

 Husten, Schnupfen und Heiserkeit sind Begleiter der heftigen Temperaturschwankungen. Aber kampflos muss niemand den Viren und Bakterien seine Bronchien und Nasennebenhöhlen überlassen! In der Apotheke gibt es viele wirksame Produkte. Unter anderem im Angebot: grüne Helfer aus der Natur.

Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides)

Die Kapland-Pelargonie ist eine südafrikanische Heilpflanze. Ihr Einsatzgebiet ist die Behandlung von Erkältungen oder Entzündungen der oberen Atemwege. In der Apotheke bekommt man Tropfen, die die wirksamen Bestandteile der Wurzel enthalten. Dazu zählen unter anderem Cumarine, Flavonoide und Gerbstoffe. Die Substanzen verhelfen dem Erkältungspatienten zur schnelleren Genesung. Im besten Fall können sie sogar verhindern, dass eine Krankheit überhaupt erst ausbricht.

Vorsicht ist nur bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten geboten. Bestandteile der Kapland-Pelargonie können die Blutungsneigung erhöhen.

Sonnenhut (Echinacea pallida/purpurea/angustifolia)


Der Sonnenhut, besser bekannt unter dem Namen Echinacea, stärkt das Immunsystem. Zubereitungen der Heilpflanze steigern die körpereigenen Abwehrkräfte und mildern so lästigen Husten und Schnupfen. Welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, ist allerdings noch nicht geklärt. Trotzdem zeigt die Pflanze eine sehr gute Wirkung. Am besten wendet man sie gleich beim ersten Anzeichen einer Erkältung ein.

Sonnenhut sollte nicht über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden. Außerdem eignet die Arzneipflanze sich nicht für Menschen, die auf Grund anderer Medikamente bereits unter einem geschwächten Immunsystem leiden.

Kamille (Chamomilla/Matricaria recutita)

Wer denkt beim Geruch von Kamillentee nicht automatisch an eine Erkältung? Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Pflanze auf diesem Gebiet so treue Dienste erweist. Die Kamille zählt zu den am besten untersuchten Heilpflanzen unserer Zeit. Extrakte der Blüten wirken entzündungshemmend, daher wird die Pflanze gerne für Gurgellösungen verwendet. Außerdem befreit eine Kamillen-Inhalation die verstopfte Nase und verschleimte Bronchien.

Bei Entzündungen am Auge sollten Kamillenextrakte allerdings lieber nicht verwendet werden. Es gibt Menschen, die auf die Pflanze allergisch reagieren.

Salbei (Saliva officinalis)


Der Salbei-Bonbon für den rauen Hals ist wohl beinahe so bekannt, wie die Wirkung von Wasser gegen Durst. Die Pflanze enthält zum einen ätherische Öle, die das Wachstum von Viren, Bakterien und Pilzen hemmen. Zum anderen findet man in den Blättern die entzündungshemmende Urolsäure. Gurgellösungen der Arzneipflanze helfen gegen Halsschmerzen und Heiserkeit. Nebenbei lindert Salbei auch gleich noch Verdauungsstörungen. Und wenn auch der Gesunde nicht auf den Genuss des würzigen Geschmackes verzichten möchte, dann gibt die Pflanze ein wunderbares Gewürz zu Pasta und zu Fleisch ab.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen auf den Verzehr verzichten. Das Gleiche gilt für kleine Kinder.

Thymian (Thymus vulgaris)


Der charakteristische Duft von Thymian lässt vermuten, dass die Pflanze ätherische Öle enthält, und das stimmt auch. Eben diese Inhaltsstoffe sind verantwortlich für die schleimlösende Wirkung. Auszüge von Thymiankraut helfen bei Erkältungen mit Husten und Schnupfen. Davon abgesehen auch noch unterstützend bei Bronchitis und Keuchhusten. Thymian kommt oft in Kombinationspräparaten mit Schlüsselblume vor. Die Pflanzen lösen Schleim auf unterschiedlichen Wegen und ergänzen sich so wunderbar.

Thymianöl, äußerlich angewendet, regt die Durchblutung der Haut an. Aber Vorsicht: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann es Atemnot auslösen. Also bei kleinen Patienten Finger weg von Thymian.

Efeu (Hedera helix)


Efeu berankt viele Gutshöfe, Friedhöfe und alte Internate in England. Abgesehen vom optischen Zugewinn liefert die Heilpflanze Inhaltsstoffe, die die Bronchien dazu bringen, dünnflüssigen Schleim zu produzieren. So kann der Husten-Patient mit Hilfe von Efeupräparaten Sekret leichter abhusten. Außerdem entkrampft die Heilpflanze die Bronchien und hemmt das Bakterienwachstum.

Aber Vorsicht: Eigentlich ist die ganze Pflanze für den Menschen giftig. Äußerlich angewendet, kann sie allergische Reaktionen auf der Haut hervorrufen.

Schlüsselblume (Primula veris/elatior)


Die Schlüsselblume, auch Himmelschlüssel genannt, verdankt ihren Namen einer alten Geschichte. Der heilige Petrus soll seinen Schlüssel zum Himmeltor verloren haben. Als dieser auf die Erde fiel, wuchsen dort die schönen gelben Blumen. So viel zur Sage – Fakt ist, dass Wirkstoffe der Pflanze festsitzenden Schleim in den Atemwegen lösen. Das tun sie auf einem ungewöhnlichen Weg: Bestimmte Inhaltsstoffe, die Triterpensaponine, reizen die Magenschleimhaut. Dieser Effekt führt über bestimmte Nervenfasern dazu, dass die Bronchien mehr Schleim produzieren. So kann der Patient das, nun flüssigere, Sekret besser abhusten. Die Schlüsselblume ist häufig Bestanteil von Kombinationspräparaten mit Thymian. Die Pflanzen lösen Schleim nämlich auf unterschiedlichen Wegen und ergänzen sich so gut (siehe oben).

Vereinzelt können Auszüge der Schlüsselblume zu Magenschmerzen und Übelkeit führen.

Wilde Malve (Malva sylvestris)


Die hübschen pinken Blütenblätter der Malve findet man häufig in Hustentees. Inhaltsstoffe der Pflanze, sogenannte Schleimstoffe, bilden einen schützenden Film über den Schleimhäuten und beruhigen diese so. Daher finden sie Einsatz bei Erkältungsbeschwerden und Reizhusten. Außerdem haben sich Malvenauszüge bei der Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum bewährt.

Malvenzubereitungen sollten nicht zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden.

Quelle: www.apotheken-umschau.de 02/2010


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