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Myelodysplastisches Syndrom
Stille Erkrankung „Myelodysplastisches Syndrom“
Kraftlosigkeit, Leistungsabfall, Müdigkeit, nicht immer weisen derartige Symptome auf depressive Verstimmungen hin, auch seltene Erkrankungen wie das Myelodysplastische Syndrom, oder abgekürzt MDS, kann als Ursache infrage kommen. Hinter diesem etwas sperrigen Begriff stehen Beeinträchtigungen des Knochenmarks, die zu einer reduzierten Bildung von gesunden Blutkörperchen beitragen. Sowohl die Anzahl der roten für den Sauerstofftransport zuständigen Blutkörperchen sinkt, als auch die Zahl der weißen, welche wichtig für unsere Immunabwehr sind. Wiederkehrende Infektionen sind die Folge, verminderte Blutplättchen führend zudem zu Blutungen und auftretenden Blutergüssen.
Generell verstehen Mediziner unter dem Myelodysplastischen Syndrom eine Gruppe von Erkrankungen der Stammzellen im Knochenmark. Laut der MDS-Plattform „OeGHO“ sind mehrheitlich Männer ab dem 65. Lebensjahr und vor allem Personen kaukasischer Herkunft betroffen. Der Risikofaktor Nummer eins ist jedoch das Alter.
„Bei MDS gibt es unterschiedliche Prognosegruppen, wovon auch die Therapie abhängt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer Niedrigrisiko-MDS und einer Hochrisiko-MDS. Die Entscheidung zur geeigneten Therapie stützt sich sowohl auf die Biologie der Erkrankung, als auch auf patientenspezifische Faktoren, zum Beispiel Begleiterkrankungen oder Allgemeinzustand. Neben rein symptomatischer Behandlung versprechen neue medikamentöse Therapien Erfolge“, gibt der Leiter der MDS-Plattform, Univ. Prof. Dr. Michael Pfeilstöcker, Einblick. Festgestellt wird das Syndrom nicht aufgrund spezifischer Symptome, sondern meist zufällig bei Routinekontrollen des Blutbildes. Die fehlenden Symptome sind es, die diese stille Erkrankung so lange unbemerkt halten.
Seltene Krankheit
Erst die genauere Untersuchung von Blut und Zellen des Knochenmarks bringt Gewissheit. Mit jährlich etwa 500 Neuerkrankungen zählen MDS zu den seltenen Krankheiten, trotzdem sind sie eine der häufigsten bösartigen Bluterkrankungen. Um das Risiko einschätzen zu können, verwenden Ärzte Punkte-Systeme wie das „International Prognostic Score“ (IPSS). Mit Hilfe derer kann der Schweregrad des Mangels an Blutzellen, die Schwere der genetischen Veränderung der blutbildenden Zellen und der Anteil an unreifen Zellen im Knochenmark miteinander kombiniert und beurteilt werden.
Die „OeGHO“ Plattform nennt sogenannte „Orphan Drugs“ als Behandlungskonzept, vor allem um den Verlauf besser kontrollieren zu können. Dabei handelt es sich um Arzneimittel, die speziell für seltene Beeinträchtigungen entwickelt wurden. Transfusionen und der Einsatz von Blutwachstumsfaktoren finden ebenfalls Verwendung. Neben dem Risikograd und dem Faktor Alter werden im Rahmen der Therapien auch Begleiterkrankungen sowie der allgemeine Gesundheitszustand herangezogen. Besteht ein hohes Risiko, kann die Erkrankung unbehandelt nach sechs bis zehn Monaten zum Tod führen. Häufig durch innere Blutungen oder Lungenentzündungen. Bei 25 bis 30 Prozent der MDS Patienten entsteht im Krankheitsverlauf eine sogenannte akute myeloische Leukämie (AML), meint der Mediziner. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich jedoch in den letzten Jahren entscheidend verbessert, so der Tenor von Experten. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und bei Hochrisiko Patienten die verbleibende Lebenszeit zu verlängern.
Nähere Informationen:
http://www.oegho.at/
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.
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