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Kreuzbandriss
Kreuzbandriss – Chirurgische Maßnahmen, Nachsorge, Prävention
Prinzipiell ist die chirurgische Reparatur eines Kreuzbandrisses mit Hilfe verschiedener Methoden durchführbar.
Einerseits besteht die Möglichkeit, körpereigene Sehnen einzusetzen, z.B. Kniebeugersehnen (Semitendinosus-Gracilis-Transplantat oder auch STG), die das gerissene Kreuzband ersetzen. Andererseits hat sich die Bone-Tendon-Bone-Technik bewährt, bei der der Operateur einen Teil der Sehne zwischen Schienbein und Kniescheibe mit einem Knochenstück aus derselben und einem Knochenstück aus dem Unterschenkel entnimmt. Für Patienten, die zum wiederholten Male operiert werden müssen, eignet sich meist der Einsatz einer Kniestrecksehne mit einem Knochenblock aus der Kniescheibe. Laut Unfallchirurg und Sporttraumatologe Dr. Arthur Schultz sind körpereigene Sehnen am besten geeignet. Die Verwendung eines Kunststoffbandes als Kreuzbandersatz lehnt der erfahrene Mediziner strikt ab: „Kunststoff kann im Kniegelenk einen erheblichen Schaden anrichten, weshalb verantwortungsvolle Chirurgen ihren Patienten diese Option auf gar keinen Fall anbieten sollten.“
Des Weiteren gelte, dass man sich nicht unmittelbar nach der Diagnose in den OP begeben müsse. „Häufig macht es Sinn, etwa sechs Wochen mit einem Eingriff zu warten, damit sich die durch die Einblutungen ins Kniegelenk entstandene Entzündung in Ruhe zurückbilden kann. Wird während der Entzündungsphase operiert, riskiert man, dass das Kniegelenk in der Folge steif bleibt.“ Nichtraucher haben nach einem solchen Eingriff generell bessere Heilungschancen als Raucher, denn „bei Rauchern ist die Einheilungschance etwas geringer und vor allem die Komplikationsraten sind höher“, weiß Dr. Schultz.
Sportlich aktive Menschen im besten Alter sind nach einer ausgeheilten Kreuzbandruptur nicht gezwungen, auf Bewegung zu verzichten. Der Orthopäde, orthopädische Chirurg und Leiter des MZA Wien, Dr. Martin Gruber, erklärt: „Es gilt vor allem, einige Grundsätze zu befolgen: Nicht mit einer neuen Sportart anfangen, sondern bisher Erlerntes intensivieren. Man sollte Sportarten wählen, die es ermöglichen, auf eine gut koordinierte Bewegung und Stabilisierung des Kniegelenks zu achten, z.B. sind Beachvolleyball und Sprungsportarten generell eher verletzungsfördernd, Laufen, Radfahren, Schwimmen hingegen deutlich weniger. Es gilt, das Bewusstsein zu schaffen, dass ein kreuzbandoperiertes Knie doppelt so viel Training braucht, um genauso gut wie das unverletzte zu funktionieren.“
Der Mediziner gibt zu bedenken, dass man sich durch „die Optimierung der 3K – Kraft, Kondition, Koordination“ vor einer (erneuten) Kreuzbandruptur schützen kann. „Eine individuell perfekte Mischung aus Kraft-, Kondition- und Koordinationstraining ist die beste Prophylaxe für den Körper bzw. das Kreuzband. Hinzu kommt natürlich das sportartspezifische Techniktraining, denn je solider eine Sportart konditionell und technisch beherrscht wird, desto geringer ist die Verletzungsgefahr.“
Ein Kreuzbandriss verlangt dem Patienten vor der Operation Geduld und danach Disziplin ab, denn ohne tägliches Üben (mind. 60 Minuten pro Tag, Anmerkung) wird das Ende einer solchen Geschichte nicht von Erfolg gekrönt sein. Wichtig ist, sich vor jeder sportlichen Betätigung bestmöglich aufzuwärmen.
Nähere Informationen:
www.mza.at
www.mza.at/Martin_Gruber.html
medspa.cc/startseite/team/dr-med-univ-arthur-schultz
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Sonja Streit.
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