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Hormone: Zündstoffe des Lebens

Die körpereigenen Informationsübermittler bestimmen die Reaktionen des menschlichen Organismus.
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Hormone: Zündstoffe des Lebens

© Iris Jucies / Liegender Akt

Informationsübermittler, Allround-Talente oder Trouble-Shooter: Die Hormone sollen Menschen gleichsam jung und schön erhalten, fröhlich, antriebsstark und der Lust mitsamt der Liebe unter die Arme greifen. Auf der anderen Seite werden sie mit vielen Leiden in Zusammenhang gebracht. Sie beeinflussen positive und negative Stimmungen, das Begehren und werden ferner mit vielen zwischenmenschlichen Freuden verknüpft. Völlig erforscht sind sie dennoch nicht. Beinahe täglich gibt es neue Studien, die immer neue Aufgaben des Körpers mit den nützlichen Helferlein des Lebens verbinden. Aktuellste Erkenntnisse der Forschung zeigen beispielsweise, dass das Geschlechtshormon Östrogen den besten Schutz vor Haarausfall oder zu hohen Cholesterinspiegel darstellt. Gesundheit und Lebensgefühl, ausbalanciert durch Signal- und Botenmoleküle.

© NetworkPR/Woman & Health / Dr. Johannes Seidel / Zum Vergrößern auf das Bild klicken„Die Macht der Hormone in der Medizin ist unangefochten“, sagt Dr. Johannes Seidel, Gynäkologe und Hormonexperte bei Woman & Health. „Sie spielen im Körper eine zentrale Rolle. Zwar sind Hormone kein Allheilmittel, feststeht aber, dass es ein Hormon-Basis-Programm gibt, das wichtige Funktionen im Organismus steuert.“

Gebildet werden die „Zündstoffe des Lebens“ unter anderem in Organen wie der Schilddrüse, Nebenniere, in Bereichen der Bauchspeicheldrüse und der Hirnanhangdrüse, die als eine Art „Kommandozentrale“ agiert. Dabei geben hormonbildende Zellen ihre Produktion in umliegendes Gewebe, vor allem aber in die Blutgefäße und den Blutkreislauf ab. Zu den bekanntesten Hormonen zählen Ärzte Adrenalin, Insulin, Cortisol, Dopamin und die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen.

Biochemisches Gewitter

Kommt es im menschlichen Körper zu hormonellen Störungen, können gesundheitliche Probleme auftreten. Vor allem bei Frauen hängen Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose, Dickdarm- und Brustkrebs wesentlich mit dem Hormonhaushalt zusammen. Anhand eines Hormonstatus können Ärzte aber Unregelmäßigkeiten prüfen. Veranstalten die Signalmoleküle ein biochemisches Gewitter und beginnen den Organismus in Mitleidenschaft zu ziehen, können Mediziner mit Therapien rechtzeitig gegensteuern. „Bioidentische Hormone sind den im Körper vorkommenden natürlichen Hormonen ähnlich und docken gut an den entsprechenden Rezeptoren im Körper an. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie niedrig dosiert werden können“, sagt Seidel.

Besteht im Körper ein massives Ungleichgewicht, werden gezielte Stoffe ersetzt. „Zielgerichtet und sinnvoll eingesetzt, können Hormone aber das Leben und das Lebensgefühl maßgeblich verbessern.“ Abgeraten wird von der eigenständigen Einnahme diverser bonbonartiger Hormonpillen. „Hormone gehören unbedingt in die Hände eines erfahrenen Endokrinologen.“ Gemeint sind hierbei Experten aus einem Teilbereich der „Inneren Medizin“. Die „Hormontherapien“ dienen vor allem der Besserung von Wechselbeschwerden sowie der Verlangsamung degenerativer Alterungsprozesse. Ein optimaler Schutz vor Osteoporose und Herzkreislauferkrankungen wird ebenfalls erreicht.

Hormongebunden

© NetworkPR/Woman & Health / Dr. Andreas Nather / Zum Vergrößern auf das Bild klickenVon Schilddrüsenhormonen über Wachstumshormone bis hin zu Sexualhormonen, besonders der weibliche Körper folgt einem komplizierten hormonellen Schema im wirkungsvollen Zusammenspiel der Botenstoffe. Figur, Fertilität, Menopause, die Schönheit von Haar und Haut, der Schlaf oder die Laune, die gesamte physische und psychische Gesundheit der Frau unterliegt dieser Signalübertragung. „Aussehen und Schönheit von Haar und Haut sowie die weibliche Silhouette stehen in Wechselwirkung mit dem Hormonhaushalt”, bestätigt auch der Hormonspezialist Dr. Andreas Nather.

Obwohl Männer auf den ersten Blick nicht so intensiv an die Wirkungsweise der Hormone gebunden sind, sind die Androgene und hier im speziellen das Testosteron maßgeblich für Entwicklung von männlichen Attributen wie Körperproportionen, Muskeln und Brustbehaarung verantwortlich. Zudem steuert es das Durchsetzungsvermögen sowie die Aggressivität. Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion des Hormons aber ab und auch Männern wird bei zu großem Mangel der Besuch bei einem Spezialisten angeraten. Nather: „Man kann nicht oft genug betonen, wie wichtig eine individuelle Hormondiagnose ist.“

Weitere Informationen:
www.womanandhealth.at

Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.

 
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