Print

Christbaumschmuck (4): Dresdner Pappe und Sebnitzer Figuren

Dresdner Pappe und Sebnitzer Figuren stehen im Mittelpunkt der Reihe "Christbaumschmuck".
WhatsAppFacebookTwitterE-Mail
Dresdner Pappe und Sebnitzer Figuren

Christbaumschmuck aus Dresden - Schiff aus Pappe

Nur einige Jahrzehnte um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert wurde in Dresden Spielzeug die "Dresdner Pappe" aus feinem geprägtem Karton, der zumeist mit Metallfolie überzogen wurde, in sorgfältiger Heimarbeit hergestellt. Diese aus zwei Hälften gestanzten kleinen Gegenstände wurden mit Tinsel, Lametta, Goldpapier oder Seide elegant verschönert. Der phantasievolle Formenreichtum reichte von Körbchen, Ballons, Schiffen, Kinderwägen, Tieren, bis zu Kutschen und Stiefeln. Eigentlich Formen, die nicht unbedingt zu Weihnachten passten, aber als Kinderspielzeug wurden sie gerne auch auf den Christbaum gehängt. 

Christbaumschmuck Dresden - Pappeschmuck / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEbenso begehrte (und teure) Sammlerstücke sind die Kutschen, Körbchen, Täschchen, Schiffe und Kombinationen von Figuren und Glasperlen, aus Karton, gepresster Watte, Chenille mit  Seiden- und Papierblumen,  die um 1870 – 1910 in Sebnitz im Thüringer Wald produziert wurden. Einige Jahre wurden Karton-Formen, Zapfen, Gondeln,  Nüsse, Kugeln, Obst und kleine Behälter auch  mit Stanniol (= dünn gewalztes Zinn) statt mit Goldpapier überzogen. 
Christbaumschmuck aus Dresden - Pappebehang / Zum Vergrößern auf das Bild klickenViele dieser Kombinationen wurden durch „leonische“ Drähte zusammengefügt. Leonische Drähte waren feine gold- oder silberfarbene spiralförmige oder gekrauste Metallfäden, die als Abfallprodukt aus den Metallschlägereien um Nürnberg kamen. Als man diese als effektvolle Dekoration für Christbaumschmuck entdeckte, wurden die Drähte serienmäßig erzeugt. Bei manchen alten Stücken sind diese Drähte bereits stark oxydiert und daher schwarz, aber das sollte den Sammler nicht abschrecken.

Lesen Sie aus der Serie "Christbaumschmuck":

Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.


WhatsAppFacebookTwitterE-Mail
Kommentare
Kommentar schreiben

  von Perlignon am 29.01.2011 16:26
Leider ist dem Schreiber bzw. der Schreiberin ein kleiner Fehler unterlaufen: Sebnitz liegt in Sachsen am Rande der Sächsischen Schweiz und nicht in Thüringen.

MfG
I.Göttert
Antworten
Redaktion | Impressum | Sitemap | Werbung im 55PLUS-magazin
© by 55PLUS Medien GmbH in Liqu., Wien / Stand April 2024