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Barock in der Tschechischen Republik

Im 17. Jahrhundert entstanden in der Tschechischen Republik zahlreiche Kirchen, Klöster, Paläste und Gärten. Festivals und Veranstaltungen befassen sich mit dem Barockstil, der barocken Musik und Lebensart.
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© CzechTourism / Libor Svaceck / Zelena Hora, Tschechien / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Barock in der Tschechischen Republik

Die Bauten des 17. Jahrhunderts sind vor allem mit der Zeit der Habsburger in Böhmen und Mähren verbunden. Nach dem Sieg gegen die protestantischen Stände 1620 setzten sie eine Rekatholisierung des Landes durch. Der Barock wurde zum prägenden Stil, seine überschwängliche Pracht sollte die Untertanen die Gottesfurcht lehren und war zugleich Ausdruck der scheinbar unvergänglichen weltlichen Macht der Habsburger. Als Träger der Gegenreformation beauftragten die Jesuiten einige der berühmtesten Baumeister der damaligen Zeit mit dem Um- und Neubau von Kirchen und Klöstern.

So schufen Christoph Dientzenhofer (1655-1720) und sein Sohn Kilian Ignatz (1689-1751) bedeutende Bauten in Böhmen und Mähren wie die Prager St.-Nikolaus-Kirche. Auch die Wiener Architektendynastie Fischer von Erlach hinterließ ihre Spuren in Tschechien. Vater Johann Bernhard (1656-1723) war für das Barockschloss von Vranov nad Dyjí (Frain an der Thaya) in Südmähren verantwortlich, seinem Sohn Joseph Emanuel (1693-1742) ist das aus zwei Tonnen Silber geschaffene Grabmonument für den Heiligen Johannes Nepomuk im Prager Veitsdom zu verdanken. Einen eigenen Baustil schuf Santini (1677-1723), der Elemente des Barocks und der Gotik zur Barockgotik vereinte. Santinis Hauptwerk ist die als UNESCO-Welterbe geschützte Wallfahrtskirche des Hl. Nepomuk bei Žd'ár nad Sázavou (Saar) im tschechischen Hochland. Santini war auch am Umbau der Kirche von Kloster Sedlec in Kutná Hora (Kuttenberg), beteiligt, die heute ebenfalls Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.

Einer der bedeutendsten Bildhauer der damaligen Zeit war Matthias Bernhard Braun (1684-1738). Seine allegorischen Figuren der Tugenden und Laster schmücken die Umgebung des Hospitals von Kuks (Kukus) an der Elbe. Das schlossartige Gebäude zählt zu den eindrucksvollsten Barockbauten Tschechiens. Rund drei Kilometer entfernt schuf Braun sein böhmisches Bethlehem. Er verwandelte frei stehende Sandsteinfelsen zu eindrucksvollen Figurengruppen, die Christi Geburt oder die Ankunft der drei Weisen symbolisieren. Für die Prager Karlsbrücke gestaltete der "böhmische Michelangelo" ebenfalls einige der Sandsteinfiguren.

Barocke Kirchen, Klöster, Schlösser und Parks prägen die Hauptstadt Tschechiens. Zu den bedeutendsten Bauwerken gehören das frühbarocke Waldstein-Palais, heute Sitz des Senats, die vom Jüdischen Museum genutzte frühbarocke Klausen-Synagoge oder die Nationalbibliothek im ehemaligen Jesuitenkolleg Klementinum. Meisterwerke des böhmischen Barocks präsentiert die Dauerausstellung des Nationalmuseums im Schwarzenberg-Palais. Ein Höhepunkt des Prager Karnevals ist der jährliche Ball mit geheimnisvollen Masken und barocken Kostümen im Clam-Gallas Palais. Der von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfene Palast ist im Sommer auch Aufführungsort des Barocken Opernfestivals. Besucher können dort barocke Musik auf historischen Instrumenten sowie Gesang und Tanz im schummrigen Licht der Kerzen erleben.

Auf der Welterbeliste der UNESCO stehen das im Stil des ländlichen Barocks gestaltete Dorf Holašovic (Hollschowitz), die von Renaissance- und Barockbauten geprägte Altstadt von Telč (Teltsch), die barocke Dreifaltigkeitssäule von Olomouc (Olmütz) sowie Kroměříž (Kremsier) mit frühbarockem Palast und Blumengarten. Im Schloss der Welterbestadt Český Krumlov (Krumau) befindet sich eines von weltweit noch zwei erhaltenen Barocktheatern, dessen Bühnentechnik noch voll funktionsfähig ist. Jedes Jahr im September findet dort das Festival der Barockkunst mit Konzerten, Opern- und Theateraufführungen sowie einem barocken Feuerwerk statt.

Weitere Informationen über Barock in Tschechien:
www.barockintschechien.de
www.czechtourism. com

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